Sicher auf vier Pfoten: Unfallgefahren für Hunde erkennen und vermeiden

Schützen | Vom 22.05.25

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Sicher auf vier Pfoten: Unfallgefahren für Hunde erkennen und vermeiden

Titelbild: atimedia | Pixabay

Gefahrenquellen für Hunde. Unsere Hunde sind Familienmitglieder und treue Begleiter, die uns viel Freude bereiten. Ihre Neugier und ihr Entdeckergeist können sie jedoch manchmal in brenzlige Situationen bringen – sowohl in den eigenen vier Wänden als auch draußen in der großen, weiten Welt. Doch keine Sorge: Mit ein wenig Voraussicht und Wissen über potenzielle Gefahrenquellen kannst du das Risiko von Unfällen deutlich minimieren und deinem Liebling ein sicheres Umfeld bieten. Lass uns gemeinsam einen Blick auf die häufigsten Stolperfallen werfen und besprechen, wie du sie entschärfen kannst.

Zuhause lauert die Gefahr: Die eigenen vier Wände als Risikozone

Das eigene Heim sollte ein sicherer Hafen sein, doch gerade hier verstecken sich oft unbemerkte Gefahrenquellen für neugierige Hundenasen und verspielte Pfoten. Von der Küche bis zum Wohnzimmer, vom Garten bis zum Balkon – ein hundesicherer Haushalt erfordert deine Aufmerksamkeit. Oft sind es alltägliche Gegenstände, die für deinen Vierbeiner zum Problem werden können. Denke daran: Was für uns harmlos ist, kann für einen Hund, der die Welt mit Maul und Nase erkundet, schnell gefährlich werden. Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit kann bereits ausreichen.

Bild: freepik | Freepik

Die Küche – ein Eldorado mit Risiken

Gefahren:

  • heiße Herdplatten und Backöfen: Dein Hund könnte neugierig hochspringen, sich die Pfoten oder die Nase verbrennen oder heiße Töpfe herunterreißen, was zu schweren Verbrühungen führen kann.

  • herunterfallende Messer oder schwere Töpfe: Diese können beim Herunterfallen schwere Schnittverletzungen, Quetschungen oder Knochenbrüche verursachen, wenn sie deinen Hund treffen.

  • offenstehende Spülmaschinentabs oder flüssiges Spülmittel: Diese enthalten aggressive Chemikalien. Beim Verschlucken können sie schwere Verätzungen im Maul, in der Speiseröhre und im Magen verursachen. Zudem können sie stark schäumen, was zu Erstickungsgefahr führen kann.

  • für Hunde giftige Lebensmittel: Viele menschliche Nahrungsmittel sind für Hunde toxisch und können lebensbedrohliche Vergiftungen hervorrufen (z.B. Schokolade, Zwiebeln, Knoblauch, Weintrauben, Rosinen, Avocados, Xylit)

  • Mülleimer: Essensreste können verdorben sein und zu Magen-Darm-Problemen führen. Gekochte Knochen können splittern und innere Verletzungen verursachen. Verpackungen können verschluckt werden und zu einem Darmverschluss führen.

  • zugängliches Hundefutter: Wenn dein Hund Zugang zu einem ungesicherten Futtervorrat (insbesondere Trockenfutter) hat, kann er sich massiv überfressen. Dies kann zu einer gefährlichen Magenüberladung oder Magendrehung (besonders bei großen Rassen) sowie zu starkem Erbrechen und Durchfall führen.

  • Knochen: Gekochte Knochen splittern leicht und können zu schweren Verletzungen im Maul, in der Speiseröhre, im Magen und im Darm führen. Markknochen können sich über den Unterkiefer stülpen und dort festklemmen. Das erfordert eine Entfernung unter Narkose. Außerdem können sie Zähne beschädigen.

Vorbeugung:

  • Lass deinen Hund nie unbeaufsichtigt in der Küche, insbesondere nicht, wenn du kochst oder der Backofen heiß ist. Ein Herdschutzgitter kann für zusätzliche Sicherheit sorgen.

  • Sichere den Mülleimer mit einem fest schließenden Deckel oder stelle ihn außer Reichweite.

  • Lagere giftige Lebensmittel, Reinigungsmittel und Spülmaschinentabs absolut unzugänglich für deinen Hund, beispielsweise in hochgelegenen, verschlossenen Schränken.

  • Bewahre Futtervorräte (insbesondere große Säcke mit Trockenfutter) in fest verschließbaren Behältern oder Räumen auf, die dein Hund nicht eigenständig erreichen oder öffnen kann.

  • Gib deinem Hund Knochen nur unter Aufsicht und wähle Art und Größe sorgfältig aus. Vermeide gekochte Knochen komplett. Wähle bei Markknochen die passende Größe und entferne sie, nachdem der Hund sie ausgeleckt hat.

  • Trainiere ein zuverlässiges „Aus“-Kommando, damit dein Hund auf Befehl Dinge fallen lässt.

Bild: freepik | Freepik

Wohnbereich und andere Zimmer – Gemütlichkeit mit Tücken

Gefahren:

  • herumliegende Stromkabel: Das Anknabbern kann zu lebensgefährlichen Stromschlägen oder zu Verbrennungen im Maul führen.

  • kleine Gegenstände: Kinderspielzeug, Nähzeug, Münzen, Batterien usw. können leicht verschluckt werden und zu Erstickungsanfällen, einem Darmverschluss oder inneren Verletzungen führen. Batterien können auslaufen und Verätzungen verursachen. Bestimmte Metalle (z.B. Zink in Münzen) sind giftig.

  • giftige Zimmerpflanzen: Dieffenbachie, Weihnachtsstern, Elefantenfuß, Monstera und weitere beliebte Pflanzen sind für Hunde giftig und können bei Aufnahme zu Erbrechen, Durchfall, starkem Speicheln, Krämpfen, Atemnot oder sogar zu Herzproblemen führen.

  • Medikamente: Selbst für Tiere gedachte Medikamente können in falscher Dosierung oder für die falsche Tierart gefährlich sein. Medikamente für Menschen sind oft hochgiftig für Hunde (z.B. Ibuprofen, Paracetamol).

  • offene Fenster, Balkontüren und ungesicherte Treppen: Besonders Welpen und kleine oder sehr neugierige Hunde können abstürzen und sich schwer verletzen oder sogar sterben. Kippfenster sind eine besondere Todesfalle, da Hunde versuchen könnten, hindurchzuschlüpfen, und sich dabei einklemmen und strangulieren könnten.

  • Putzmittel und Chemikalien: Diese können bei Aufnahme oder Hautkontakt zu schweren Verätzungen und Vergiftungen führen.

  • glatte Böden: Fliesen, Laminat oder Parkett können für ältere Hunde, Hunde mit Gelenkproblemen oder sehr stürmische junge Hunde besonders rutschig sein. Das kann zu Zerrungen, Stürzen oder einer Verschlimmerung von Arthrose führen.

  • offene Kamine und Kerzen: Sie können unbeaufsichtigt zu Verbrennungen führen oder umgestoßen werden und einen Brand auslösen.

  • saisonale Dekoration: Weihnachtsbaumschmuck, Lametta usw. können für deinen Hund gefährlich werden. Glaskugeln können zerbrechen und Schnittverletzungen verursachen. Lametta kann verschluckt werden und zu Darmproblemen führen.

Vorbeugung:

  • Verlege die Kabel so, dass sie für deinen Hund unerreichbar sind, beispielsweise in Kabelschächten oder hinter Möbeln, oder nutze bissfeste Kabelummantelungen.

  • Halte konsequent Ordnung. Räume Kleinteile, die verschluckt werden könnten, immer sofort weg.

  • Informiere dich genau darüber, welche deiner Zimmerpflanzen giftig sind, z.B. im confidu Gift-Lexikon. Entweder du wählst hundefreundliche Alternativen oder du stellst giftige Pflanzen absolut außer Reichweite auf, zum Beispiel in hohen Regalen oder Ampeln.

  • Bewahre alle Medikamente und Putzmittel in fest verschlossenen Schränken auf, die dein Hund nicht erreichen kann.

  • Sichere Fenster (besonders Kippfenster!) und Balkone mit stabilen Netzen oder Gittern. Treppen sollten für Welpen oder unsichere Hunde gegebenenfalls mit einem Kindergitter gesichert werden.

  • Nutze rutschfeste Teppiche oder Läufer auf glatten Böden, besonders an Laufwegen und Ruheplätzen.

  • Lass offenes Feuer nie unbeaufsichtigt, wenn sich dein Hund im Raum befindet. Nutze Kaminschutzgitter.

  • Wähle eine hundesichere, saisonale Dekoration (z.B. bruchfester Schmuck, kein Lametta) und platziere sie außer Reichweite.

Bild: Pixabay

Garten und Balkon – das Freiluft-Abenteuer sicher gestalten

Gefahren:

  • giftige Gartenpflanzen: Viele gängige Gartenpflanzen wie Oleander, Rhododendron, Eibe, Maiglöckchen usw. sind hochgiftig und können nach Aufnahme zu schweren Vergiftungssymptomen bis hin zum Tod führen.

  • Düngemittel, Pestizide, Schneckenkorn: Diese Chemikalien sind oft hochtoxisch. Metaldehydhaltiges Schneckenkorn ist für Hunde extrem gefährlich und führt zu schweren Krämpfen und oft zum Tod. Auch organische Dünger (z.B. Hornspäne) können in großen Mengen Magen-Darm-Probleme verursachen.

  • herumliegende Gartengeräte: Rechen, Spaten, Heckenschere und Co. können zu Schnitt-, Stich- oder Quetschverletzungen führen, wenn dein Hund darauf tritt oder damit spielt.

  • ungesicherte Teiche, Pools oder Regentonnen: Hunde können hineinfallen und ertrinken, besonders, wenn sie nicht gut schwimmen können oder der Ausstieg zu schwierig ist.

  • Lücken im Zaun oder offene Gartentore: Dein Hund könnte entwischen, auf die Straße laufen und einen Unfall verursachen oder selbst einen Unfall erleiden oder mit anderen Tieren in Konflikt geraten.

  • Grillreste und heiße Grills: Heiße Asche oder heruntergefallene Grillreste (zum Beispiel fettige Reste, Knochensplitter oder Maiskolben) können zu Verbrennungen oder schweren Verdauungsproblemen führen.

  • Wasserintoxikation (Hyperhydratation): Beim exzessiven Wasserspielen (z.B. mit dem Gartenschlauch) und dem Schlucken großer Mengen Wasser kann es zu einer lebensgefährlichen Verdünnung des Blutes kommen.

Vorbeugung:

  • Gestalte deinen Garten hundefreundlich. Informiere dich über giftige Pflanzen, z.B. im confidu Gift-Lexikon, und entferne sie oder sichere die entsprechenden Bereiche so ab, dass dein Hund nicht herankommt.

  • Lagere Düngemittel, Pestizide und andere Chemikalien immer sicher verschlossen und für deinen Hund unzugänglich. Idealerweise verwendest du nur hundefreundliche Alternativen. Lies die Anwendungshinweise genau und halte deinen Hund ggf. für eine gewisse Zeit von behandelten Flächen fern.

  • Räume Gartengeräte nach Gebrauch sofort weg.

  • Sichere Wasserflächen (Teiche, Pools) mit einem stabilen Zaun oder einer Abdeckung. Alternativ kannst du auch leicht erreichbare Ausstiegshilfen schaffen. Auch volle Regentonnen sollten abgedeckt sein.

  • Überprüfe Zäune und Tore regelmäßig auf Lücken und Stabilität.

  • Lass den Grill nie unbeaufsichtigt und entsorge Grillreste sicher.

  • Lass deinen Hund beim Spielen nicht exzessiv Wasser schlucken.

Unterwegs sicher: Gefahren auf Spaziergängen und Reisen

Auch außerhalb der eigenen vier Wände lauern diverse Gefahren, denen du mit Aufmerksamkeit und guter Vorbereitung begegnen kannst. Sei es die tägliche Gassirunde, der Ausflug in den Park oder die Fahrt in den Urlaub – Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen, damit die gemeinsamen Abenteuer unbeschwert bleiben. Ein gut erzogener Hund, der auf seine Kommandos hört, ist hier oft schon die halbe Miete, aber auch deine Umsicht als Halter:in ist entscheidend.

Bild: Ulrike Mai | Pixabay

Auf der Gassirunde – Augen auf für deinen Begleiter

Gefahren:

  • Straßenverkehr: Die größte Gefahr im städtischen Raum. Ein unachtsamer Moment genügt, und dein Hund kann von einem Auto, Fahrrad oder Roller erfasst werden, was oft zu schwersten oder gar tödlichen Verletzungen führt.

  • achtlos weggeworfener Müll: Scherben können tiefe Schnittverletzungen an den Pfoten oder im Maul verursachen. Verdorbenes Essen oder Essensreste mit Knochensplittern können zu Magen-Darm-Problemen oder inneren Verletzungen führen. Zigarettenstummel sind giftig.

  • Giftköder: Giftköder sind absichtlich ausgelegte Köder, die mit Gift, Rasierklingen oder Nägeln präpariert sind. Die Aufnahme ist oft lebensbedrohlich und erfordert sofortiges tierärztliches Handeln.

  • Begegnungen mit unverträglichen Artgenossen oder unsicheren Menschen: Sie können zu Beißereien mit Verletzungsfolgen für alle Beteiligten oder zu traumatischen Erlebnissen für deinen Hund führen.

  • Überhitzung im Sommer/Unterkühlung im Winter: Besonders im Sommer wird die Gefahr eines Hitzschlags oft unterschätzt (Asphalt heizt sich stark auf, Anstrengung bei Hitze). Im Winter können je nach Rasse und Witterung Unterkühlung oder Erfrierungen drohen.

  • Parasiten: Zecken können gefährliche Krankheiten wie Borreliose, Anaplasmose oder Babesiose übertragen. Flöhe verursachen starken Juckreiz, können Allergien auslösen und Bandwürmer übertragen.

  • Jagdverhalten: Dein Hund kann sich beim Jagen verirren, in unwegsames Gelände geraten und sich verletzen. Er kann von einem Wildtier angegriffen werden (z.B. von einem Wildschwein) oder auf eine Straße laufen. Außerdem kann er Wildtiere gefährden oder töten, was auch rechtliche Konsequenzen haben kann.

  • Rolltreppen und Aufzüge: Pfoten, Fell oder die Leine können sich in den Mechanismen von Rolltreppen verfangen und zu schweren Verletzungen führen. Auch bei Aufzügen kann die Leine in der sich schließenden Tür eingeklemmt werden.

  • Stöckchen: Das Spielen mit Stöckchen kann zu gefährlichen Verletzungen im Maul-, Rachen- und Brustbereich führen (Splitter, Aufspießen).

  • Blaualgen: Blaualgen (Cyanobakterien) können sich bei warmer Witterung in stehenden Gewässern stark vermehren und sind bei Aufnahme hochgiftig.

Vorbeugung:

  • Führe deinen Hund an vielbefahrenen Straßen und in unübersichtlichen Gebieten immer an der Leine.

  • Sei aufmerksam und scanne die Umgebung nach potenziellen Gefahren ab. Achte darauf, was dein Hund vom Boden aufnimmt.

  • Trainiere ein zuverlässiges Anti-Giftköder-Training (z.B. dass er nichts ohne deine Erlaubnis frisst) und informiere dich über Warnungen in deiner Umgebung.

  • Lerne, die Körpersprache deines Hundes und die anderer Hunde zu lesen. Halte bei unsicheren Begegnungen Abstand und weiche gegebenenfalls aus. Ein gut sozialisierter Hund ist hier von Vorteil.

  • Passe die Spaziergangszeiten und -länge den Wetterbedingungen an. Gehe im Sommer in den kühleren Morgen- und Abendstunden spazieren und nimm Wasser mit. Im Winter gegebenenfalls einen Hundemantel verwenden und die Pfoten vor Streusalz schützen.

  • Suche deinen Hund nach jedem Spaziergang nach Zecken ab. Sorge für einen regelmäßigen und wirksamen Parasitenschutz. Wie oft und wogegen du deinen Hund schützen solltest, kannst du in der kostenlosen confidu App ermitteln.

  • Sichere deinen Hund in wildreichen Gebieten mit einer Leine (ggf. eine Schleppleine für kontrollierten Freilauf). Trainiere einen zuverlässigen Rückruf und ein Abbruchsignal für das Jagdverhalten.

  • Trage kleine Hunde auf Rolltreppen oder nutze Treppen/Aufzüge. Bei großen Hunden führe sie sicher an der kurzen Leine und achte darauf, dass keine Pfoten oder das Fell eingeklemmt werden. Halte die Leine im Aufzug kurz und achte darauf, dass sie nicht in der Tür hängen bleibt.

  • Verzichte auf das Werfen von Stöckchen. Nutze stattdessen sicheres Wurfspielzeug (z.B. Bälle oder Futterdummys).

  • Überprüfe Gewässer vor dem Schwimmen auf Blaualgen (schmieriger, grünlicher Film).

Bild: Henning Brüllhoff | Pixabay

Im Auto – sicher ans Ziel kommen

Gefahren:

  • ungesicherter Transport: Wird ein Hund bei einer Vollbremsung oder einem Unfall nicht gesichert, kann er zum gefährlichen Geschoss werden und sich sowie andere Insassen schwer verletzen. Ein freilaufender Hund kann den/die Fahrer:in zudem ablenken.

  • Hitzschlag im geparkten Auto: Selbst bei leicht geöffneten Fenstern und im Schatten kann sich das Wageninnere innerhalb kürzester Zeit auf lebensbedrohliche Temperaturen aufheizen. Da Hunde ihre Körpertemperatur nicht so effizient regulieren können wie Menschen, erleiden sie schnell einen Hitzschlag, der oft tödlich endet.

Vorbeugung:

  • Sichere deinen Hund immer vorschriftsmäßig im Auto in einer stabilen, passend großen Transportbox (idealerweise im Kofferraum, gesichert und ggf. mit Trenngitter zum Fahrgastraum) oder mit einem speziellen, geprüften Sicherheitsgurt auf dem Rücksitz.

  • Lass deinen Hund niemals alleine im Auto zurück, schon gar nicht bei warmen Temperaturen – auch nicht „nur für fünf Minuten”! Die Gefahr wird massiv unterschätzt.

Besondere Situationen: Urlaub und fremde Umgebungen

Ein gemeinsamer Urlaub mit dem vierbeinigen Freund kann eine wundervolle Erfahrung sein, es gibt jedoch auch spezifische Gefahren, die es zu beachten gilt. Eine fremde Umgebung, andere klimatische Bedingungen und unbekannte lokale Gegebenheiten erfordern deine besondere Aufmerksamkeit, damit die schönste Zeit des Jahres für alle Beteiligten sicher und entspannt wird.

Bild: sagarkphotography | Pixabay

Gefahren durch die neue Umgebung und Natur:

  • unbekanntes Terrain: Klippen an der Küste, steile Berghänge, ungesicherte Abhänge oder dichte, unübersichtliche Wälder bergen Absturz- und Verletzungsgefahr, insbesondere, wenn dein Hund nicht angeleint ist und seinem Entdeckerdrang folgt.

  • Meere und Seen: Starke Strömungen, hohe Wellen, plötzliche Untiefen oder kalte Wassertemperaturen können selbst gute Schwimmer in Gefahr bringen. Salzwasser kann bei übermäßiger Aufnahme zu Magen-Darm-Problemen führen. Blaualgen in Seen (besonders im Sommer) sind hochgiftig.

  • Flüsse: Auch hier können Strömungen und unebene Untergründe gefährlich sein.

  • giftige Tiere: In südlichen Ländern oder anderen Regionen können giftige Schlangen, Skorpione, Spinnen oder Quallen vorkommen. Auch bestimmte Raupen (z.B. der Eichenprozessionsspinner) können starke allergische Reaktionen auslösen.

  • giftige Pflanzen: Die lokale Flora kann für deinen Hund unbekannte, giftige Pflanzen enthalten, die er aus Neugier anknabbern könnte.

  • Wildtiere: Begegnungen mit Wildtieren (z.B. Wildschweine, Füchse, in manchen Regionen auch größere Raubtiere) können zu Konflikten führen, besonders, wenn dein Hund jagdlich ambitioniert ist.

  • Hitze und Sonneneinstrahlung: Besonders in südlichen Ländern oder im Hochsommer ist die Gefahr eines Hitzschlags sehr hoch. Asphalt und Sand können extrem heiß werden und zu Verbrennungen an den Pfoten führen. Auch Sonnenbrand (besonders bei Hunden mit hellem oder kurzem Fell an Nase und Ohren) ist möglich.

  • Kälte und Nässe: In Bergregionen oder im Winterurlaub drohen Unterkühlung und Erfrierungen, wenn dein Hund nicht ausreichend geschützt ist.

  • extreme Wetterereignisse: Plötzliche Gewitter in den Bergen oder starke Stürme an der Küste können euch überraschen und gefährlich werden.

  • Reisekrankheiten (Mittelmeerkrankheiten): In südlichen und osteuropäischen Ländern können Krankheiten wie Leishmaniose, Babesiose, Ehrlichiose oder Herzwürmer lauern, die durch Zecken oder Sandmücken übertragen werden. Ein entsprechender Schutz (Repellentien, ggf. Impfung) ist oft unerlässlich.

  • andere Parasiten: Auch Flöhe, andere Zeckenarten oder Magen-Darm-Parasiten können in der Urlaubsregion anders oder häufiger vorkommen als zu Hause.

  • Transport: Lange Autofahrten, Flugreisen oder Fährüberfahrten können für den Hund stressig sein und erfordern eine sichere Transportmöglichkeit. Im Auto droht, wie bereits erwähnt, Überhitzung.

  • Unterkunft: Nicht jede Ferienunterkunft ist hundesicher. Ungesicherte Balkone, Steckdosen in Bodennähe, für Hunde zugängliche Reinigungsmittel oder giftige Pflanzen in der Ferienwohnung oder im Garten des Ferienhauses können Risiken darstellen.

  • veränderte Routine und Stress: Eine neue Umgebung, ungewohnte Geräusche und Gerüche sowie eine veränderte Tagesroutine können bei manchen Hunden zu Stress, Appetitlosigkeit oder Magen-Darm-Problemen führen.

  • andere Menschen und Tiere: Nicht jeder Urlauber oder Einheimische ist hunderfahren oder hundefreundlich. Es kann zu unerwünschten Interaktionen kommen.

  • lokale Gesetze und Regeln: In anderen Ländern gelten oft andere Bestimmungen bezüglich einer Leinen- oder Maulkorbpflicht, dem Mitführen von Hunden an Stränden oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. Unkenntnis schützt nicht vor Strafe oder Problemen.

  • Verlust des Hundes: In einer fremden Umgebung kann sich ein Hund leichter verlaufen und möglicherweise nicht mehr zurückfinden.

Vorsorgemaßnahmen für einen sicheren Urlaub:

Gründliche Reiseplanung:

  • Informiere dich über die spezifischen Risiken (Klima, Krankheiten, giftige Tiere/Pflanzen) deines Reiseziels.

  • Sprich mit deinem/deiner Tierärzt:in über notwendige Impfungen, Parasitenprophylaxe (insbesondere gegen Reisekrankheiten) und eine Reiseapotheke.

  • Überprüfe die Einreisebestimmungen für Hunde im Zielland.

  • Buche hundefreundliche und möglichst sichere Unterkünfte. Frage gezielt nach, ob der Garten beispielsweise eingezäunt ist.

Vor Ort:

  • Inspiziere die Unterkunft bei Ankunft auf mögliche Gefahrenquellen.

  • Lass deinen Hund in unbekannter Umgebung zunächst an der Leine, bis er sich orientiert hat und du die Lage einschätzen kannst.

  • Achte auf die Wettervorhersage und plane deine Aktivitäten entsprechend. Meide die Mittagshitze.

  • Nimm immer ausreichend frisches Wasser für deinen Hund mit.

  • Behalte deinen Hund in der Natur und an Gewässern gut im Auge.

  • Informiere dich über lokale Tierärzt:innen für den Notfall.

  • Sorge dafür, dass dein Hund immer ein Halsband mit einer aktuellen Urlaubsadresse und deiner Telefonnummer (mit internationaler Vorwahl) trägt, zusätzlich zum Mikrochip. Ein GPS-Tracker kann zusätzliche Sicherheit bieten.

  • Respektiere lokale Regeln und die Privatsphäre anderer Menschen.



Fazit: Vorbeugen ist der beste Schutz

Wie du siehst, gibt es einige potenzielle Gefahrenquellen im Alltag deines Hundes. Aber mit einem wachsamen Auge, etwas Planung und der Bereitschaft, dein Zuhause und eure Routinen hundesicher zu gestalten, kannst du das Unfallrisiko erheblich minimieren.

Es geht nicht darum, in ständiger Angst zu leben, sondern darum, ein Bewusstsein für mögliche Risiken zu entwickeln und proaktiv zu handeln. Ein sicheres Umfeld ist die Basis für ein glückliches und gesundes Hundeleben. Nimm dir die Zeit, die Welt einmal aus der Perspektive deines Hundes zu betrachten – es lohnt sich für die Sicherheit und das Wohlbefinden deines besten Freundes!


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellen wissenschaftlichen Standards verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir erste Informationen zu vielen Themen rund um dein Tier geben. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier beraten dich unsere Tierärzt:innen gerne über die confidu App.


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