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Kastration von Katern. Die Kastration von Katern ist ein Thema, das viele Tierhalter:innen beschäftigt. Sie geht weit über die Frage hinaus, ob man die Fortpflanzung seines Haustieres kontrollieren sollte. Die Kastration bietet eine Reihe von Vorteilen sowohl für das Wohlbefinden des einzelnen Katers als auch für die Gesundheit und Sicherheit der gesamten Katzenpopulation. Dieser einfache chirurgische Eingriff kann Verhaltensprobleme mindern, das Risiko bestimmter Krankheiten senken und die Zahl unerwünschter Katzen, die in Tierheimen landen, erheblich reduzieren.
In diesem Artikel beleuchten wir die vielfältigen Vorteile der Kastration, erklären den Eingriff und geben wichtige Tipps für die optimale Versorgung deines Katers nach der Operation. Ein informierter und verantwortungsvoller Umgang mit diesem Thema kann dazu beitragen, das Leben vieler Katzen zu verbessern und die überfüllten Tierheime zu entlasten.
Bei der Kastration des Katers werden die Hoden entfernt.
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Was passiert bei einer Kastration?
Bei der Kastration werden einem Kater die Fortpflanzungsorgane Hoden und Nebenhoden operativ entfernt, um seine Fortpflanzungsfähigkeit dauerhaft zu unterbinden. In diesen Organen reifen die Spermien und es werden Sexualhormone wie Testosteron produziert, die auch für sexuell gesteuertes Verhalten wie Markieren oder Streunen verantwortlich sind.
Die Kastration ist ein Routineeingriff, der in den allermeisten Fällen problemlos verläuft. In der Regel ist dein Kater am nächsten Tag, wenn er die Narkose ausgeschlafen hat, wieder fit. Die kleine Wunde wird meist nicht genäht, da sie nach der Operation verklebt und von selbst verheilt. Nur in seltenen Fällen, wenn der Kater ständig an der kleinen Operationswunde leckt, muss er zum Schutz vor Infektionen einen Halskragen tragen, bis die Wunde verheilt ist.
In welchem Alter sollte man einen Kater kastrieren?
Kater werden mit 8 bis 10 Monaten geschlechtsreif, größere Rassen oft erst mit 12 bis 18 Monaten. Dann beginnt das Pubertätsverhalten. Der Kater beginnt, sein Revier zu markieren und macht dabei auch vor deinen Möbeln und Teppichen nicht halt. Schon der Geruch von Urin ist für unsere Nase nicht gerade angenehm - Katerurin ist noch schwerer zu ertragen.
Spätestens bei den ersten Anzeichen der Geschlechtsreife wie Harnmarkieren solltest du deinen Kater kastrieren lassen. Bei Katern, die schon früh ins Freie dürfen oder mit einer unkastrierten Katze zusammenleben, ist eine Kastration mit 5 Monaten kein Problem. Es gibt auch Kater, die bereits mit 3 bis 4 Monaten geschlechtsreif werden und dann kastriert werden sollten.
Die Kastration eines älteren Katers führt natürlich auch zur Unterbindung der Fortpflanzungsfähigkeit. Allerdings kann es sein, dass Verhaltensweisen wie das Markieren mit Urin nicht aufhören, da sich der Kater dieses Verhalten über die Jahre angewöhnt hat.
Unkastrierte Kater haben häufiger Revierstreitigkeiten.
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Wie merkt man, dass der Kater kastriert werden muss?
Eine Kastration wird unumgänglich, wenn ein oder beide Hoden im Bauchraum oder im Leistenspalt liegen. Man spricht dann von Kryptorchismus. In diesen Fällen besteht ein sehr hohes Risiko für die Entwicklung von Tumoren, weshalb diese Hoden immer entfernt werden müssen.
Ansonsten hängt die Entscheidung, einen Kater kastrieren zu lassen, von verschiedenen Verhaltensweisen ab:
Streunen und Kämpfen: Unkastrierte Kater neigen dazu, ihr Revier auszudehnen und sich weiter von ihrem Zuhause zu entfernen. Dies führt häufig zu Kämpfen mit anderen Katzen, was Verletzungen und das Infektionsrisiko erhöht.
Markieren: Unkastrierte Kater markieren ihr Revier häufig mit stark riechendem Urin. Dieses Verhalten kann sowohl im Haus als auch im Freien auftreten und wird in der Regel durch die Kastration reduziert oder beseitigt.
aggressives Verhalten: Unkastrierte Kater können aggressiver gegenüber anderen Katzen und manchmal auch gegenüber Menschen sein. Die Kastration kann dazu beitragen, dieses aggressive Verhalten zu verringern.
Überpopulation: Wenn dein Kater Freigang hat, kann er zur Überpopulation beitragen, indem er sich mit weiblichen Katzen paart. Die Kastration trägt dazu bei, die Anzahl unerwünschter Kätzchen zu verringern und die Tierheime zu entlasten. In vielen Gemeinden in ganz Deutschland gibt es sogar eine Kastrationspflicht für Freigänger.
ruhigeres Verhalten: Kastrierte Kater neigen dazu, ruhiger und häuslicher zu sein. Sie neigen weniger dazu, nachts zu miauen oder zu schreien, um Partner anzulocken.
Alter und Geschlechtsreife: Kater können ab einem Alter von etwa 5-6 Monaten kastriert werden, bevor sie geschlechtsreif werden. Es ist oft einfacher, unerwünschtes Verhalten zu unterbinden, bevor es zur Gewohnheit wird.
Kann man einen Kater mit 2 Jahren kastrieren?
Ja, ein Kater kann auch im Alter von 2 Jahren kastriert werden. Obwohl viele Tierärzt:innen empfehlen, Katzen im Alter von etwa 5-6 Monaten zu kastrieren, bevor sie geschlechtsreif werden, ist es auch möglich, ältere Kater kastrieren zu lassen.
Die Kastration eines erwachsenen Katers hat immer noch viele gesundheitliche und verhaltensbedingte Vorteile. Dazu gehören die Verringerung von aggressivem Verhalten und des Harnmarkierens. Außerdem trägt es dazu bei, eine Überpopulation von Katzen zu verhindern. Auch bei älteren Katern wird der Eingriff in der Regel gut vertragen, und die meisten gesundheitlichen und verhaltensmäßigen Vorteile bleiben erhalten.
Was passiert, wenn man einen Kater zu früh kastriert?
Die Kastration von jungen Katern wird von vielen Tierärzt:innen durchgeführt, oft schon im Alter von 8-12 Wochen. Es gibt jedoch einige Überlegungen und mögliche Folgen. Studien zeigen, dass früh kastrierte Katzen möglicherweise etwas länger wachsen, was zu einer etwas größeren Endgröße führen kann. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die durch die Kastration entfernten Sexualhormone normalerweise das Schließen der Wachstumsfugen in den Knochen fördern. Es wird auch befürchtet, dass eine sehr frühe Kastration zu einer Verengung der Harnröhre führen könnte, was das Risiko von Harnröhrenobstruktionen durch Harnsteine erhöhen könnte. Diese Befürchtung wird jedoch durch aktuelle Forschungsergebnisse nicht eindeutig gestützt.
Der Vorteil einer frühzeitigen Kastration besteht darin, dass unerwünschte Verhaltensweisen wie Markieren, Aggressivität und Streunen verhindert werden, bevor sie überhaupt auftreten. Langfristig kann eine frühzeitige Kastration auch das Risiko bestimmter Krebsarten und anderer Gesundheitsprobleme verringern. Einige Studien weisen jedoch auf ein möglicherweise erhöhtes Risiko für andere Krankheiten wie Harnwegsinfektionen oder orthopädische Probleme bei sehr früh kastrierten Tieren hin, aber die Ergebnisse sind uneinheitlich und die Vorteile überwiegen in der Regel die potenziellen Risiken.
Ein Kater markiert mit Urin.
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Auswirkungen der Kastration
Durch die Kastration wird das Harnmarkieren unterbunden und der strenge Katergeruch verschwindet. Das Markieren ist daran zu erkennen, dass der Kater mit erhobenem und zuckendem Schwanz kleine Mengen Urin an senkrechten Flächen wie Mauern oder Büschen absetzt. Im Gegensatz dazu setzt er sich beim normalen Urinieren hin und es landet eine größere Menge Urin in der Katzentoilette. Ein weiterer positiver Effekt der Kastration ist die Vorbeugung von Erkrankungen des Geschlechtsapparates, wie z.B. Hodentumoren.
Für Freigänger ergeben sich durch die Unterbindung der Hormonproduktion weitere Schutzeffekte. So verkleinert sich ihr Erkundungsradius und damit die Gefahr des Entlaufens oder von Verkehrsunfällen. Außerdem kommt es zu weniger Revierkämpfen und damit zu weniger Verletzungen. Auch die Ansteckungsgefahr mit Feliner Leukose (FeLV), Feliner Leukämie (FIV) oder Feliner infektiöser Peritonitis (FIP) sinkt, da kastrierte Kater weniger Kontakt zu anderen Katzen und Katern suchen. Daher haben kastrierte Kater eine höhere Lebenserwartung als unkastrierte.
Wie verändert sich der Kater nach der Kastration?
Nach der Kastration durchläuft ein Kater verschiedene körperliche Veränderungen. Dies ist hauptsächlich auf das Fehlen der Hoden und die daraus resultierende drastische Senkung des Testosteronspiegels zurückzuführen.
Unkastrierte Kater neigen dazu, mehr Muskelmasse zu haben und muskulöser auszusehen, da Testosteron den Muskelaufbau fördert. Kastrierte Kater sehen weniger muskulös aus, da der Testosteronspiegel sinkt. Kastrierte Kater neigen auch zur Gewichtszunahme, da ihr Stoffwechsel verlangsamt ist und ihre Aktivität abnehmen kann. Um ein gesundes Gewicht zu halten, sollte die Ernährung angepasst und die körperliche Aktivität gesteigert werden. Das Fell kastrierter Kater kann weicher und glänzender werden.
Wenn ein Kater vor der Pubertät kastriert wird, können seine Knochen länger wachsen, da die Geschlechtshormone normalerweise das Schließen der Wachstumsfugen in den Knochen fördern. Dies kann zu einer etwas größeren Endgröße führen.
Wie verhalten sich Kater, wenn sie kastriert sind?
Kastrierte Kater sind oft ruhiger und weniger territorial. Sie sind anderen Tieren und Menschen gegenüber weniger aggressiv. Kastrierte Kater markieren zudem ihr Territorium weniger mit Urin.
Kastrierte Kater streunen weniger umher und halten sich eher in der Nähe ihres Zuhauses auf. Dadurch haben sie ein geringeres Risiko, sich bei Kämpfen zu verletzen oder in Unfälle verwickelt zu werden. Außerdem haben kastrierte Katzen und Kater nachweislich einen geringeren Jagdtrieb als unkastrierte Tiere. Die Kastration schützt somit geschützte Tierarten wie Vögel und andere Beutetiere. Der NABU hat ein paar Tipps für Katzenliebhaber:innen zusammengefasst, wie man Wildtiere noch besser schützen kann.
Werden Kater nach der Kastration anhänglicher?
Es ist möglich, dass kastrierte Kater anhänglicher und verschmuster werden. Da sie weniger Zeit und Energie mit Streunen und Kämpfen verbringen, können sie mehr Zeit mit ihren Besitzer:innen verbringen und eine stärkere Bindung aufbauen. Dies hängt jedoch auch vom individuellen Temperament des Katers ab.
Kann ein Kater nach der Kastration noch markieren?
Nach der Kastration neigen die meisten Kater dazu, weniger zu markieren oder dieses Verhalten ganz einzustellen. Einige kastrierte Kater können jedoch weiterhin markieren, insbesondere wenn das Verhalten vor der Kastration fest etabliert war. Die Häufigkeit und Intensität des Markierens nimmt jedoch in der Regel deutlich ab.
Wenn ein Kater nach der Kastration weiterhin markiert, kann dies auf Stress, Unsicherheit oder ein medizinisches Problem hinweisen. Es kommt auch vor, dass bei der Kastration nicht beide Hoden entfernt wurden (z.B. bei Kryptorchiden) oder dass Hodenreste im Körper verblieben sind. In solchen Fällen ist es ratsam, tierärztlichen Rat einzuholen, um die zugrunde liegenden Ursachen abzuklären und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Unkastrierte Freigängerkater zeugen viele Junge und tragen zur Katzenüberpopulation bei.
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Was passiert, wenn man einen Kater nicht kastriert?
Wenn ein Kater nicht kastriert wird, kann dies zu einer Reihe von Verhaltens- und Gesundheitsproblemen führen. Hier sind einige der häufigsten Folgen:
Reviermarkierung: Unkastrierte Kater neigen dazu, ihr Revier mit stark riechendem Urin zu markieren, und zwar sowohl drinnen als auch draußen. Dieses Verhalten ist eine natürliche Reaktion auf das Bedürfnis, sein Territorium zu behaupten.
Streunen: Unkastrierte Kater haben einen starken Drang, auf der Suche nach Paarungspartnern weite Strecken zurückzulegen. Dies erhöht das Risiko, in Kämpfe oder Unfälle verwickelt zu werden.
Aggressivität: Aufgrund des hohen Testosteronspiegels sind unkastrierte Kater oft aggressiver gegenüber anderen Tieren und manchmal auch gegenüber Menschen.
Paarungsverhalten: Unkastrierte Kater zeigen ein intensives Paarungsverhalten mit lautem Miauen (Rufen) und verstärktem Interesse an weiblichen Katzen in der Umgebung.
Hodenkrebs: Unkastrierte Kater haben ein höheres Risiko, an Hodenkrebs zu erkranken, da ihre Hoden nicht entfernt wurden.
Prostataprobleme: Sie sind anfälliger für Prostataerkrankungen, einschließlich Prostatavergrößerung und -entzündung.
Infektionen und Verletzungen: Durch häufiges Kämpfen und Herumstreunen sind unkastrierte Kater einem höheren Verletzungs- und Infektionsrisiko ausgesetzt. Sie leiden häufiger unter Feliner Leukose (FeLV), Feliner Leukämie (FIV) oder Feliner infektiöser Peritonitis (FIP).
Beitrag zur Überpopulation: Unkastrierte Freigängerkater tragen zur Überpopulation von Katzen bei. Durch die Paarung mit unkastrierten Katzen entstehen viele Jungtiere, die oft in Tierheimen landen oder ohne medizinische Versorgung auf der Straße leben. Straßenkatzen leiden häufig an Infektionskrankheiten und haben eine geringere Lebenserwartung. Allein in Berlin gibt es schätzungsweise 100.000 Straßenkatzen. Deshalb gibt es dort seit 2022 eine Katzenschutzverordnung. Sie schreibt vor, dass nur noch kastrierte und gechippte Katzen und Kater ins Freie dürfen. In vielen anderen Kommunen in Deutschland ist es ähnlich.
Bejagung geschützter Tierarten: Unkastrierte Kater jagen intensiver, um ihren erhöhten Energiebedarf zu decken und ihr Revier zu verteidigen. Dies führt zu einer verstärkten Bejagung und Bedrohung geschützter Tierarten, insbesondere von Vögeln und Kleinsäugern, was sich negativ auf die lokale Fauna auswirken kann.
Nachteile vom Kater kastrieren
Obwohl die Kastration viele Vorteile hat, gibt es auch einige Nachteile und Überlegungen, die berücksichtigt werden sollten. Jeder chirurgische Eingriff birgt ein gewisses Risiko, einschließlich Narkosekomplikationen. Diese Risiken sind jedoch bei der Kastration gering, da es sich um einen Routineeingriff handelt.
Kastrierte Kater neigen zur Gewichtszunahme, da ihr Stoffwechsel verlangsamt ist und sie möglicherweise weniger aktiv sind. Dies erfordert eine Anpassung von Ernährung und Bewegung. Einige Studien deuten darauf hin, dass kastrierte Kater ein höheres Risiko für Harnwegsprobleme und Harnkristalle haben könnten, insbesondere wenn sie früh kastriert wurden. Eine angepasste Ernährung kann jedoch helfen, dieses Risiko zu minimieren.
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Preis: Wie viel kostet eine Kastration beim Kater?
Die Gebühren für tierärztliche Leistungen sind in Deutschland in der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) geregelt. Für die Kastration eines Katers werden verschiedene Leistungen abgerechnet, die in der GOT aufgeführt sind. Die vorgegebenen Gebühren können bis zum vierfachen Satz abgerechnet werden. Darüber hinaus können verschiedene Medikamente, Operations- und Narkosetechniken zum Einsatz kommen, sodass der Preis für eine Kastration variieren kann.
Nachfolgend sind die relevanten GOT-Positionen aufgeführt, die typischerweise für die Kastration eines Katers abgerechnet werden:
GOT-Position | Tierärztliche Leistungen | 1-facher Gebührensatz |
---|---|---|
16 | Allgemeine Untersuchung mit Beratung, Hund, Katze, Frettchen | 23,62 € |
221 | Injektion subkutan, intrakutan, intramuskulär (Hund, Katze, Frettchen) | 11,50 € |
310 | Injektionsnarkose, intramuskulär (Hund, Katze, Frettchen) | 23,44 € |
378 | Kastration Kater | 30,32 € |
§ 7/§ 9 | verabreichte und abgegebene Medikamente | 20 € (geschätzt) |
§ 7 | Verbrauchsmaterial (z.B. Handschuhe, Abdecktücher, Nahtmaterial, Tupfer, Kanülen, Spritzen) | 10 € (geschätzt) |
Zwischensumme | 118,88 € | |
Mehrwertsteuer 19 % | 22,59 € | |
Summe | 141,47 € |
Es ist wichtig, die genauen Kosten mit deinem/deiner Tierärzt:in zu besprechen, da sie je nach Praxis und Einzelfall variieren können.
Wie lange den Kater nach der Kastration nicht alleine lassen?
Nach der Kastration eines Katers müssen einige wichtige Punkte beachtet werden, damit sich der Kater gut erholt und keine Komplikationen auftreten. Hier sind einige Richtlinien, wie lange und warum du deinen Kater nach der Kastration nicht alleine lassen solltest:
Sofortige Nachsorge (erste 24 Stunden)
Erholung von der Narkose: Die ersten 24 Stunden nach der Operation sind entscheidend, da der Kater aus der Narkose erwacht und sich noch benommen fühlen kann. Während dieser Zeit sollte er ständig überwacht werden, um sicherzustellen, dass er normal atmet und keine Komplikationen auftreten.
Verletzungsgefahr: Aufgrund der Nachwirkungen der Narkose kann die Katze unkoordiniert sein und Gefahr laufen, zu stürzen oder sich zu verletzen. Daher ist es wichtig, sie in einer sicheren und ruhigen Umgebung zu halten und dafür zu sorgen, dass sie nicht aufspringt oder sich zu viel bewegt.
Weitere Beobachtung (erste 3-7 Tage)
Wundheilung: Die ersten Tage nach der Kastration sind wichtig für die Wundheilung. Es ist ratsam, den Kater in dieser Zeit, insbesondere in den ersten 3 Tagen, nicht allein zu lassen, um sicherzustellen, dass er die Wunde nicht leckt oder beißt. Ein Halskragen kann helfen, dies zu verhindern.
Verhalten beobachten: Achte auf ungewöhnliches Verhalten, Schmerzen oder Anzeichen einer Infektion (z.B. Rötung, Schwellung, Ausfluss). Bei Auffälligkeiten solltest du sofort die Tierarztpraxis aufsuchen.
Allgemeine Empfehlungen
ruhige Umgebung: Sorge für eine ruhige, stressfreie Umgebung. Halte andere Haustiere und kleine Kinder fern, um Stress und Verletzungen zu vermeiden.
Aktivitätseinschränkung: Vermeide, dass dein Kater in den ersten Tagen nach der Operation zu aktiv ist. Beschränke seine Bewegungen auf kleine Bereiche, um den Druck auf die Operationswunde zu minimieren.
Generell sollte der Kater in den ersten Tagen nach der Operation nicht allein gelassen werden, um sicherzustellen, dass er sich gut erholt und keine Komplikationen auftreten. Nach etwa einer Woche, wenn die Wunde gut verheilt ist und der Kater wieder normal aktiv ist, kann er allmählich wieder unbeaufsichtigt gelassen werden. Es ist jedoch immer ratsam, den tierärztlichen Rat zu befolgen, da jeder Kater anders auf die Operation reagieren kann.
Manchmal benötigen Kater nach der Kastration für einige Tage einen Halskragen.
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Wie lange dauert die Heilung nach Kastration beim Kater?
Die genaue Heilungsdauer hängt vom Gesundheitszustand des Katers vor der Operation, deinem Alter, der Operationsmethode und möglichen Komplikationen ab. Es ist wichtig, geduldig zu sein und dem Kater genügend Zeit zu geben. Die Genesung nach der Kastration verläuft in mehreren Phasen:
Kurzfristige Heilung (erste Tage bis erste Woche):
Wundheilung: Die Wundheilung beginnt unmittelbar nach der Kastration. Die durch den Eingriff entstandene Hautwunde sollte in den ersten Tagen zu heilen beginnen. Fäden (falls verwendet) können normalerweise nach 10-14 Tagen entfernt werden.
Aktivitätseinschränkung: Der Kater sollte in den ersten Tagen ruhig gehalten werden, um die Belastung der Operationsstelle zu minimieren. Übermäßige Bewegungen oder Sprünge sollten vermieden werden, um Komplikationen, wie z.B. ein Aufreißen der Wunde, zu vermeiden.
Mittelfristige Heilung (eine Woche bis ein Monat):
Rückgang von Schwellung und Rötung: Etwa eine Woche nach der Kastration sollten Schwellungen und Rötungen im Operationsbereich zurückgehen.
Normalisierung von Verhalten und Appetit: Innerhalb weniger Tage nach der Operation sollte der Kater sein normales Verhalten und seinen Appetit wiedererlangen.
Langfristige Heilung (ein bis zwei Monate):
vollständige Wundheilung: Die Wunde sollte nach etwa zwei Wochen bis einem Monat vollständig verheilt sein. Während dieser Zeit kann die Haut noch empfindlich sein.
Allgemeine Empfehlungen:
Nachsorge: Befolge die Anweisungen deines/deiner Tierärzt:in bezüglich der Nachsorge, z.B. Medikamentengabe und Bewegungseinschränkungen.
Tierarztbesuche: Es können Nachuntersuchungen erforderlich sein, um sicherzustellen, dass die Wunde gut verheilt und keine Infektionen auftreten.
Fazit
Die Kastration von Katern ist ein chirurgischer Routineeingriff, der sowohl für das Tier als auch für die Besitzer:innen zahlreiche Vorteile bietet. Neben der Vermeidung unerwünschter Fortpflanzung und der Verringerung von Verhaltensproblemen wie Reviermarkierung und Streunen trägt die Kastration auch zur Gesundheit des Katers bei, indem sie das Risiko bestimmter Krankheiten verringert.
Der Eingriff selbst ist in der Regel unkompliziert und wird routinemäßig von Tierärzt:innen durchgeführt. Wichtig ist eine gute Nachsorge, um eine schnelle und vollständige Genesung zu gewährleisten. Die Kosten für die Kastration können je nach Region und Tierarztpraxis variieren, sind aber im Vergleich zu den langfristigen Vorteilen in der Regel relativ gering. Alles in allem ist die Kastration eine verantwortungsvolle Entscheidung, die zur Gesundheit und zum Wohlbefinden deines Katers und gleichzeitig zur Kontrolle der Katzenpopulation beiträgt.
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