BARFen: Anleitung zur Rohfütterung von Hunden

Füttern | Vom 25.10.24

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BARFen: Anleitung zur Rohfütterung von Hunden

Titelbild: manushot | Pixabay

BARFen: Anleitung zur Rohfütterung für Hunde. Immer mehr Hundebesitzer:innen interessieren sich für das sogenannte BARFen – die biologisch artgerechte Rohfütterung. Diese Ernährungsweise verspricht eine naturnahe Fütterung, die den Hund mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt, ohne auf industrielle Futtermittel zurückzugreifen.

Doch wie funktioniert das BARFen genau, und was musst du beachten, um die Rohfütterung ausgewogen und sicher zu gestalten? In diesem Artikel geben wir eine umfassende Anleitung, zeigen die Vor- und Nachteile auf und geben Tipps, wie du den BARF-Plan optimal auf die Bedürfnisse deines Hundes anpassen kannst.

Was ist BARFen?

BARF steht für „biologisch artgerechte Rohfütterung“ oder auch “bone and raw food” und beschreibt ein Fütterungskonzept für Hunde und auch Katzen, das auf rohen, naturbelassenen Zutaten basiert. Die Idee hinter dem BARFen ist, die Ernährungsgewohnheiten der wilden Vorfahren der Haustiere, wie z.B. der Wölfe, nachzuahmen. Beim BARFen besteht die Nahrung hauptsächlich aus rohem Fleisch, Innereien, Knochen sowie Gemüse und Obst. Ergänzt wird der Speiseplan durch lebenswichtige Nährstoffe, um eine ausgewogene Versorgung zu gewährleisten.

Ein wesentliches Ziel des BARF-Konzeptes ist es, mit natürlichen Zutaten eine hohe Futterqualität zu erreichen, die die Verdauung und Vitalität der Tiere unterstützt. Außerdem weißt du bei selbst zusammengestellten Rationen immer, welche Zutaten im Napf deines Hundes landen. Wenn du das Futter zu Hause zubereitest, kannst du sicher sein, dass dein Hund die beste Qualität bekommt, und du kannst die Ration an eine bestehende Futtermittelunverträglichkeit anpassen. BARF unterstützt auch die Zahngesundheit deines Hundes, wenn du große Fleischstücke fütterst und die Zähne mehr beansprucht werden.

BARF erfordert jedoch eine sorgfältige Planung, um Mangelerscheinungen zu vermeiden, da eine reine Rohfleischfütterung ohne Zusätze nicht alle Nährstoffe abdeckt.

Ist BARF gesünder als Trockenfutter?

Ob BARF gesünder ist als Trockenfutter, hängt stark von der Zusammensetzung des Futters und der individuellen Verträglichkeit des Hundes ab. BARF-Befürworter:innen argumentieren, dass eine naturnahe Ernährung mit frischen, rohen Zutaten zu einer besseren Verdauung, gesünderem Fell und gesteigerter Vitalität führt, weil sie wenig verarbeitet und reich an natürlichen Nährstoffen ist. Die Rohfütterung ermöglicht es den Halter:innen, den Nährstoffgehalt der Ration individuell an die Bedürfnisse des Tieres anzupassen, was vor allem bei Futterunverträglichkeiten hilfreich sein kann.

Trockenfutter hingegen ist einfach zu handhaben und häufig bereits umfassend mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert. Es ist in der Regel sorgfältig auf den durchschnittlichen Nährstoffbedarf des Hundes abgestimmt und daher oft ernährungsphysiologisch ausgewogen. Kritiker:innen weisen jedoch darauf hin, dass einige Trockenfutter Zuckerzusätze, künstliche Konservierungsstoffe und minderwertiges Fleisch enthalten können, was die Qualität mindert.

Insgesamt ist BARFen eine gesunde Alternative, wenn es professionell geplant und ausgewogen gestaltet wird. Beide Fütterungsarten - BARF und Trockenfutter - können gesunde Optionen sein, wenn auf die individuelle Ernährungsqualität und die spezifischen Bedürfnisse des Hundes geachtet wird.

BARFen birgt auch Risiken.

Bild: David Henry | Pexels

Warum empfehlen Tierärzte kein BARF?

Tierärzt:innen raten häufig von BARF ab, da diese Fütterungsmethode bei unsachgemäßer Anwendung gesundheitliche Risiken für den Hund bergen kann. Ein zentraler Punkt ist, dass Rohfutter potenziell gefährliche Keime wie Salmonellen, E. coli oder Parasiten enthalten kann, die sowohl Tier als auch Mensch gefährden können. Ohne ausreichende Hygienemaßnahmen steigt das Risiko, dass Keime in die Küche und an die Futterplätze verschleppt werden.

Besondere Vorsicht ist bei der Verfütterung von Knochen geboten, da diese beim Fressen splittern und zu Verletzungen im Maul und im Magen-Darm-Trakt führen können. Außerdem kann es vorkommen, dass sich Stücke zwischen den Zähnen verklemmen und nur unter Narkose entfernt werden können. Auch Verstopfungen durch so genannten Knochenkot sind keine Seltenheit.

Ein weiterer Grund ist, dass BARF-Rationen oft unausgewogen sind. Gerade bei selbst zusammengestellten Rationen fehlen oft lebenswichtige Vitamine, Mineralstoffe oder Spurenelemente, was langfristig zu Mangelerscheinungen führen kann. Insbesondere Kalzium und Phosphor müssen in einem bestimmten Verhältnis vorhanden sein, um das Risiko von Knochenerkrankungen zu minimieren.

Zudem ist zu befürchten, dass viele BARF-Rezepturen nicht wissenschaftlich geprüft sind. Im Gegensatz dazu kann eine sorgfältig zusammengestellte kommerzielle Diät sicherstellen, dass alle Nährstoffe in der richtigen Menge vorhanden sind, was die Planung und Kontrolle erleichtert und das Risiko von Ernährungsfehlern verringert. Letztlich ist eine ausgewogene Rohfütterung mit Aufwand verbunden und erfordert viel Wissen und Planung - Faktoren, die in vielen Haushalten nur schwer dauerhaft gewährleistet werden können.

BARFen erfordert sorgfältige Planung.

Bild: Julia Filirovska | Pexels

Wie BARFe ich meinen Hund richtig?

Um deinen Hund richtig nach der BARF-Methode zu ernähren, sind genaue Kenntnisse über seine Ernährungsbedürfnisse sowie eine sorgfältige Planung und Hygiene wichtig. Hier eine grundlegende Anleitung, um sicherzustellen, dass dein Hund eine ausgewogene Rohfütterung erhält:

  • Bedarf ermitteln: Die Futtermenge, die ein Hund benötigt, hängt von seinem Körpergewicht und seiner Aktivität ab. In der Regel beträgt die Tagesration 2-4 % des Körpergewichts des Hundes. Beispiel: Ein 20 kg schwerer Hund benötigt etwa 400-800 g Futter pro Tag.

  • Nährstoffverteilung: Eine ausgewogene, eiweißreiche BARF-Mahlzeit besteht zu etwa 65-75% aus tierischen und zu 25-35% aus pflanzlichen Bestandteilen. Eine kohlenhydratreiche BARF-Ration hingegen besteht aus 55-65% aus tierischen und zu 35-45% aus pflanzlichen Anteilen.

    • Muskelfleisch (ca. 25-40 % der Ration): Muskelfleisch ist die Hauptproteinquelle und liefert wichtige Aminosäuren. Fettarmes Fleisch wie Rind, Huhn oder Pute ist eine gute Energiequelle. Fisch ist ebenfalls geeignet, aber deutlich teurer. Nur Schweinefleisch sollte nicht roh gefüttert werden, da es das tödliche Aujeszky-Virus, den Erreger der Pseudowut, übertragen kann. Durch Erhitzen wird das Virus abgetötet.

    • Obst und Gemüse (ca. 20-30 % der Ration): Sie werden oft in zu geringen Mengen gefüttert, liefern aber u.a. wertvolle Ballaststoffe und Vitamine. Gekochtes Gemüse und püriertes Obst verbessern die Verdaulichkeit.

    • Pansen und Blättermagen (ca. 10-20 % der Ration): Der grüne, ungewaschene Pansen enthält wertvolle Bakterien und Enzyme, die die Verdauung fördern. Der Blättermagen liefert außerdem Ballaststoffe und andere Nährstoffe.

    • Kohlenhydrate (ca. 10 % bei kohlenhydratreicher Ration): Kohlenhydratquellen wie Getreideflocken oder gekochte Kartoffeln oder Nudeln sind gut verträgliche und günstige Energielieferanten.

    • Innereien (ca. 5-10 % der Ration): Herz, Leber, Nieren und Milz sind besonders wichtig, da sie viele Vitamine, darunter Vitamin A und B, sowie wichtige Mineralstoffe liefern. Leber sollte nur in kleinen Mengen gefüttert werden, um eine Überdosierung von Vitamin A zu vermeiden.

    • Milchprodukte (ca. 5-10 % der Ration): Joghurt, Hüttenkäse, Quark und andere Milchprodukte liefern u.a. Protein, Kalzium und Phosphor. Außerdem unterstützen die enthaltenen Probiotika die Darmflora.

    • Knochen und Knorpel (ca. 2-5 % der Ration): Knochen sind eine natürliche Quelle für Kalzium und Phosphor, bergen aber auch Risiken. Nur rohe Knochen verwenden, niemals gekochte, da sie splittern können. Knochen können sich auch zwischen den Zähnen verklemmen oder zu hartem Knochenkot führen. Daher ist die Verwendung von Knochenmehl oder angereichertem Mineralpulver empfehlenswert, um den Bedarf an Kalzium und Phosphor zu decken.

    • Pflanzenöl (ca. 5 % der Ration): Öl liefert essentielle Fettsäuren, die das Immunsystem und die Gesundheit von Haut und Fell unterstützen. Geeignet sind hochwertige Öle wie Leinöl oder Sojaöl. Ein Teelöffel Öl pro 10 kg Körpergewicht ist in der Regel ausreichend.

    • Ergänzungen: BARF-Rationen benötigen immer zusätzliche Quellen für bestimmte Mikronährstoffe. Je nach Bedarf können Mineralstoffmischungen oder Vitamine zugefüttert werden. Auch Seealgen (Jod), Lachsöl (Omega-3-Fettsäuren) und Bierhefe werden häufig eingesetzt.

  • langsame Umstellung: Da sich der Verdauungstrakt des Hundes erst an die Rohfütterung gewöhnen muss, ist eine langsame Umstellung wichtig, z.B. in der ersten Woche nur leicht verdauliche Fleischsorten wie Huhn oder Rind, später auch andere Fleischsorten.

  • Hygiene beachten: Hygiene ist besonders bei rohem Fleisch wichtig. Futterreste sollten nach der Fütterung entfernt, Arbeitsflächen gründlich gereinigt und Futterreste im Kühlschrank aufbewahrt werden.

  • regelmäßige Kontrolle: Gewicht und Gesundheitszustand des Hundes sollten regelmäßig von einem/einer Tierärzt:in kontrolliert werden, um sicherzustellen, dass er alle Nährstoffe erhält, die er braucht.

Eine richtig zusammengestellte BARF-Diät ist gesund für Hunde, aber man muss darauf achten, dass alle Nährstoffe abgedeckt sind. Mit dem confidu Futter Rechner für Hunde und Katzen ist das ganz einfach - und sicher! Du wählst die Zutaten aus, die dein Tier gerne frisst. Mit einem Klick wird die Ration automatisch so angepasst, dass eine ausgewogene und gesunde Mahlzeit entsteht.

Was kann man rohem Fleisch für Hunde hinzufügen?

Rohes Fleisch allein reicht für eine ausgewogene Hundeernährung nicht aus. Um die Ration ausgewogener zu gestalten, kannst du folgende Zutaten hinzufügten:

  • Gemüse und Obst: Karotten, Zucchini, Spinat, Äpfel und Beeren liefern Ballaststoffe, Vitamine und Antioxidantien. Gemüse sollte püriert werden, um die Aufnahme zu erleichtern.

  • Öle: Hochwertige Öle wie Lachsöl, Leinöl oder Hanföl liefern essentielle Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die wichtig für Haut und Fell sind.

  • Innereien: Herz, Leber und Nieren sind eine natürliche Quelle für Vitamine (z.B. Vitamin A) und Mineralstoffe wie Zink und Eisen. Eine ausgewogene Mischung ist wichtig, um eine Überdosierung, insbesondere von Leber, zu vermeiden.

  • rohe Knochen: Knochen enthalten Kalzium und Phosphor, die Knochen und Zähne stärken.

  • Eierschalen oder Knochenmehl: Sind keine Knochen in der Ration enthalten, können gemahlene Eierschalen oder Knochenmehl als Kalziumlieferant zugefüttert werden.

  • Probiotika: Natürliche Probiotika wie Joghurt oder Kefir unterstützen die Darmflora, insbesondere bei der Umstellung auf BARF.

  • Mineralstoffe und Vitaminpräparate: Jede selbst zusammengestellte Ration benötigt den Zusatz von Mineralstoffen und Vitaminen, um ausgewogen zu sein. Eine tierärztliche Beratung ist hier hilfreich, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.

Wie oft soll man einen Hund in den BARF füttern?

BARF-Hunde können je nach individuellen Bedürfnissen und Verdauung ein- bis zweimal täglich gefüttert werden. Die genaue Fütterungshäufigkeit hängt vom Alter, Gesundheitszustand und Aktivitätsniveau des Hundes ab. Welpen benötigen häufiger kleine Mahlzeiten, während erwachsene Hunde oft mit einer Mahlzeit pro Tag auskommen.

Kann man morgens Trockenfutter und abends BARFen?

Ja, eine Kombination von Trockenfutter und BARF ist möglich, z.B. Trockenfutter morgens und BARF abends. Viele Hunde vertragen diese Art der Fütterung gut, einige reagieren jedoch empfindlich auf die unterschiedlichen Verdauungszeiten. Trockenfutter braucht länger zur Verdauung als rohes Fleisch, was bei empfindlichen Mägen zu Verdauungsstörungen führen kann. Es wird empfohlen, die individuellen Reaktionen des Hundes bei dieser kombinierten Fütterung zu beobachten und bei Fragen tierärztlichen Rat einzuholen.

BARF-Rechner sind wertvolle Hilfsmittel zum Erstellen ausgewogener Rationen.

Bild: stockcreations | Shutterstock

Gibt es einen BARF-Rechner für Hunde?

Ja, die confidu App ist eine praktische Lösung für Hundehalter:innen, die BARF füttern möchten. Die App enthält einen speziellen Futter Rechner, der die Berechnung der BARF-Menge auf der Grundlage der individuellen Bedürfnisse des Hundes vereinfacht. Der Rechner berücksichtigt Faktoren wie Gewicht, Aktivitätsniveau und spezielle Ernährungsbedürfnisse und macht Vorschläge für die richtige Verteilung von Fleisch, Knochen, Gemüse, Obst und Ölen.

Mit der confidu App können sowohl BARF-Einsteiger:innen als auch erfahrene Hundehalter:innen sicherstellen, dass sie alle Nährstoffe im richtigen Verhältnis füttern und Mangelerscheinungen oder eine Überversorgung vermeiden.

Hunde BARFen für Anfänger

Wenn du mit BARF für Hunde beginnen möchtest, gibt es einige wichtige Aspekte, die du beachten solltest. Achte darauf, dass die Ration deines Hundes alle notwendigen Nährstoffe enthält. Das bedeutet, dass du vor dem Zusammenstellen der Ration den Bedarf berechnen musst und neben rohem Fleisch auch Innereien, Knochen, Gemüse und Ergänzungsfuttermittel fütterst. Eine unzureichende Nährstoffversorgung kann langfristig zu Gesundheitsproblemen führen.

Als Anfänger:in solltest du daher unbedingt professionellen Rat suchen, um die richtige Menge und Art des Futters zu bestimmen. Fertigmischungen können eine gute und praktikable Alternative zur selbstständigen Futterzusammenstellung sein.

Hund BARFen mit Fertigmischung

BARFen mit Fertigmischungen ist eine praktische und zeitsparende Möglichkeit, deinen Hund zu ernähren. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass ein erheblicher Anteil dieser als Alleinfutter angebotenen BARF-Rationen nicht ausgewogen ist, was zu einer Unter- oder Überversorgung mit verschiedenen Nährstoffen und Mineralien führen kann. Dies liegt unter anderem daran, dass die Nährstoffgehalte in den einzelnen Komponenten schwanken. Produkte mit gleicher Bezeichnung können daher sehr unterschiedlich zusammengesetzt sein.

Leider ist es oft sehr schwierig, die Futterqualität und die Zusammensetzung dieser Menüs richtig einzuschätzen. Häufig fehlen konkrete Angaben zu den Inhaltsstoffen und Komponenten der Menüs, die man gegebenenfalls erfragen sollte. Nur wenn man diese genau kennt, kann man die enthaltenen Nährstoffe, Mineralstoffe und Spurenelemente berechnen und weiß im Zweifelsfall, wie viel ergänzt werden muss. Allerdings bleibt immer ein gewisser Unsicherheitsfaktor wegen der fraglichen Qualität der Futterkomponenten.

Daher sollte auch beim Kauf von Fertigmenüs für den Hund die Zusammensetzung überprüft werden. Du kannst das Risiko von Gesundheitsproblemen durch ausgewogene Rationen verringern, indem du verschiedene Menüs mit unterschiedlicher Zusammensetzung fütterst.

Kann man beim BARFen etwas falsch machen?

Ja, beim BARFen kann man einige Fehler machen, die sich negativ auf die Gesundheit des Hundes auswirken können. Hier einige häufige Fehler:

  • unausgewogene Ernährung: Es ist wichtig, dass die BARF-Ration ausgewogen ist und alle notwendigen Nährstoffe enthält, einschließlich Proteine, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe. Viele Hundehalter:innen neigen dazu, sich auf Fleisch zu konzentrieren. Wird zu wenig Kalzium gefüttert, kann dies bei heranwachsenden Hunden zu Wachstumsproblemen führen. Zu viel Kalzium führt zu Skelettverformungen und begünstigt die Bildung von Harnsteinen. Auch bei vielen Vitaminen muss auf die richtige Dosierung geachtet werden.

  • mangelnde Hygiene: Der Umgang mit rohem Fleisch erfordert strenge Hygienepraktiken, um das Risiko von Salmonellen oder anderen bakteriellen Infektionen zu minimieren. Unsachgemäße Lagerung und Handhabung können zu Gesundheitsproblemen führen.

  • falsche Futtermenge: Die Futtermenge ist entscheidend. Zu viel oder zu wenig Futter kann zu Übergewicht oder Unterernährung führen. Es ist ratsam, sich an die Empfehlungen von Tierärzt:innen oder an spezielle Futter Rechner zu halten.

  • Allergien oder Unverträglichkeiten: Hunde können auf bestimmte Fleischsorten oder Zutaten empfindlich reagieren. Es ist wichtig, auf Veränderungen im Verhalten oder im Gesundheitszustand des Hundes zu achten und gegebenenfalls die Futterzusammensetzung anzupassen.

Wie oft Stuhlgang beim BARFen?

Die Häufigkeit des Kotabsatzes kann bei BARF-Hunden variieren, liegt aber in der Regel zwischen ein- und dreimal täglich. Diese Häufigkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab, u.a:

  • Zusammensetzung der Nahrung: BARF-Rationen, die aus rohem Fleisch, Innereien, Knochen und Gemüse bestehen, können die Verdauung unterschiedlich beeinflussen. Ein höherer Fleischanteil kann zu festerem und weniger häufigem Stuhlgang führen, während mehr Ballaststoffe aus Gemüse den Stuhlgang häufiger machen können.

  • hundespezifische Faktoren: Alter, Größe, Aktivitätsniveau und allgemeiner Gesundheitszustand des Hundes spielen eine Rolle. Welpen und aktive Hunde haben oft einen schnelleren Stoffwechsel, was zu häufigerem Stuhlgang führen kann.

  • Anpassungsphase: Bei der Umstellung auf BARF kann es anfangs zu Veränderungen im Stuhlgang kommen, da sich das Verdauungssystem des Hundes an die neue Nahrung anpassen muss.

  • individuelle Unterschiede: Jeder Hund ist anders. Einige Hunde haben einen regelmäßigen Stuhlgang, während andere schwanken können. Es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse Ihres Hundes zu beobachten.

Um sicherzustellen, dass dein Hund eine ausgewogene Ernährung erhält und keine Verdauungsprobleme hat, ist es ratsam, den Stuhlgang regelmäßig zu beobachten und die Ernährung gegebenenfalls anzupassen.

Bild: Sophie Louise Davis | Shutterstock

BARF-Rezepte für Hunde

BARF-Rezepte gibt es viele und es können viele verschiedene Zutaten verwendet werden. Es ist jedoch immer wichtig, den Bedarf des Hundes anhand seines Gewichts und seines Aktivitätsniveaus zu berechnen und die Ration entsprechend anzupassen.

Hier sind zwei BARF-Rezepte für einen 5 kg schweren Hund: ein eiweißreiches und ein kohlenhydratreiches Rezept, jeweils als Tagesration. Passe die Mengen dem Gewicht deines Hundes an. Wenn dein Hund z.B. 25 kg wiegt, musst du die Mengen mit 5 multiplizieren. Vermische alle Zutaten gut, um eine ausgewogene Mischung zu erhalten, und verteile sie auf die Tagesration.

Eiweißreiches Rezept mit Huhn

Zutaten

  • 60 g Hühnerfleisch mit Haut

  • 10 g Hühnerleber

  • 10 g Hühnerherzen

  • 25 g Pansen

  • 25 g Zucchini (geraspelt)

  • 10 g Apfel (gerieben)

  • 0,9 g Eierschalenpulver

  • 10 g Pflanzenöl (z.B. Leinöl oder Rapsöl)

  • Mineralpulver

Kohlenhydratreiches Rezept mit Rind und Haferflocken

Zutaten

  • 55 g Rindfleisch (durchwachsen)

  • 20 g Haferflocken (vorgequollen)

  • 20 g Karotten (geraspelt)

  • 15 g Leber

  • 15 g Pansen

  • 10 g Apfel (gerieben)

  • 1,1 g Eierschalenpulver

  • 10 g Pflanzenöl (z.B. Leinöl oder Rapsöl)

  • Mineralpulver

Wann sollte man nicht BARFen?

BARFen ist bei vielen Hundehalter:innen eine beliebte Fütterungsform, unter bestimmten Umständen sollte jedoch auf diese Fütterungsmethode verzichtet werden:

  • gesundheitliche Probleme: Hunde mit bestimmten Gesundheitsproblemen wie schweren Magen-Darm-Erkrankungen, Nieren- oder Leberinsuffizienz sollten nicht BARFen. Rohes Fleisch kann bestehende Gesundheitsprobleme verschlimmern oder eine zusätzliche Belastung für das Verdauungssystem darstellen.

  • Trächtigkeit: Trächtige oder säugende Hündinnen haben einen erhöhten Nährstoffbedarf und benötigen eine ausgewogene Ernährung, die mit BARF allein schwieriger zu gewährleisten ist.

  • Unverträglichkeiten: Für Hunde, die auf bestimmte Futterbestandteile allergisch reagieren, kann es schwierig sein, eine geeignete und ausgewogene Rohfütterung zu finden. In solchen Fällen sind hypoallergene Diäten oder speziell formulierte Futtermittel oft die bessere Wahl.

  • Unkenntnis der Ernährungsbedürfnisse: Wenn Besitzer:innen nicht ausreichend über die Ernährungsbedürfnisse ihres Hundes informiert sind, kann Barfen zu Mangelerscheinungen oder Ungleichgewichten führen. Eine ausführliche Beratung durch Tierärzt:innen oder Ernährungsberater:innen ist in solchen Fällen empfehlenswert.

  • unsichere Herkunft: Die Qualität und Sicherheit des verwendeten Fleisches ist entscheidend, um Krankheiten wie Salmonellen oder E. coli zu vermeiden. Wenn die Herkunft des Fleisches unklar ist, sollte von einer Rohfütterung abgesehen werden.

Hühnerfleisch ist günstiger als andere Fleischsorten.

Bild: Kevin Malik | Pexels

Kosten für das BARFen von Hunden

Die Kosten für das Barfen von Hunden können stark variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab. Hier sind einige wichtige Punkte, die die Kosten beeinflussen:

  • Preis der Zutaten: Rohes Fleisch, Innereien, Fisch und Gemüse sind die Hauptbestandteile der BARF-Diät. Die Preise für diese Zutaten können stark variieren, je nachdem, ob es sich um frische, gefrorene oder Bio-Zutaten handelt. Rindfleisch und Fisch ist z.B. teurer als Hühner- oder Putenfleisch.

  • Mengenbedarf: Ein Hund benötigt etwa 2-3 % seines Körpergewichts an Futter pro Tag. Bei einem 5 kg schweren Hund sind das etwa 100-150 g pro Tag. Dies summiert sich auf ca. 3-4,5 kg pro Monat, was sich auf die Kosten auswirkt.

  • Zusätze: BARF-Rationen benötigen zusätzliche Zutaten wie Öle, Eierschalenpulver und Mineralpulver hinzu, die ebenfalls Kosten verursachen.

  • Einkaufsort: Die Wahl zwischen Supermärkten, Metzgereien oder Online-Anbietern kann die Gesamtkosten erheblich beeinflussen. Metzgereien oder spezialisierte Tierfutterhandel sind oft teurer, bieten aber möglicherweise qualitativ hochwertigere Produkte an.

Die durchschnittlichen monatlichen Kosten für das Barfen eines kleinen bis mittelgroßen Hundes können zwischen 60 und 150 € liegen, wobei einige Hundehalter:innen je nach verwendeten Zutaten auch deutlich mehr ausgeben. 

Wie macht man rohes Hundefutter erschwinglich?

BARFen kann teuer sein, aber es gibt verschiedene Strategien, um die Kosten zu senken und gleichzeitig eine ausgewogene Ernährung für Ihren Hund zu gewährleisten. Hier sind einige Tipps, um rohes Hundefutter erschwinglicher zu machen:

  • Großpackungen: Kaufe Fleisch und Innereien in größeren Mengen oder im Großhandel, um von Rabatten zu profitieren.

  • saisonale Angebote: Achte auf saisonale Rabatte und Sonderangebote in Supermärkten und Metzgereien.

  • Vielfalt der Eiweißquellen: Verwende verschiedene Eiweißquellen wie Huhn, Pute oder Rind, um die Kosten zu variieren. Hühnerfleisch ist oft billiger und liefert gute Nährstoffe. Berücksichtige auch pflanzliche Eiweißquellen (z.B. Sojabohnen oder Kichererbsen), um die Kosten zu senken.

  • Fleisch reduzieren: Nutze preiswerte Zutaten wie Gemüse und Kohlenhydratquellen wie Reis oder Haferflocken, um einen Teil des Fleisches zu ersetzen.

  • Fleischreste und Nebenprodukte: Frage in der Metzgerei nach Resten oder weniger gefragten Fleischteilen, die oft billiger sind.

  • Zubereitung und Lagerung: Bereite größere Mengen zu und portioniere das Futter, damit es eingefroren werden kann. So kannst du jederzeit auf das Futter zugreifen, ohne es jedes Mal neu einkaufen zu müssen.

  • Futterplan erstellen: Erstelle einen Futterplan, der den Nährstoffbedarf deines Hundes berücksichtigt, damit du nicht unnötig Zutaten verschwendest.



Fazit zu BARF für den Hund

BARFen (Biologisch Artgerechte Rohfütterung) erfreut sich zunehmender Beliebtheit bei Hundehalter:innen, die ihren Tieren eine natürliche und artgerechte Ernährung bieten möchten. Bei richtiger Anwendung kann BARF zu gesundheitlichen Vorteilen wie verbesserter Haut- und Fellqualität, gesteigerter Vitalität und optimierter Verdauung führen.

BARF erfordert jedoch eine sorgfältige Planung, um sicherzustellen, dass der Nährstoffbedarf des Hundes vollständig gedeckt wird. Dazu gehört ein ausgewogenes Verhältnis von Fleisch, Innereien, Gemüse und anderen Zutaten. Außerdem müssen mögliche Risiken wie die Übertragung von Keimen durch rohes Fleisch berücksichtigt werden.

Viele Tierärzt:innen und Ernährungsexpert:innen weisen darauf hin, dass BARF nicht für jeden Hund geeignet ist und im Einzelfall zusätzliche Risiken bergen kann, insbesondere bei unsachgemäßer Handhabung. Eine individuelle Beratung ist ratsam, um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten und gesundheitliche Probleme zu vermeiden.

Alles in allem ist BARF eine vielversprechende Option für Hundehalter:innen, die bereit sind, Zeit und Mühe in die Fütterung ihres Hundes zu investieren.


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellen wissenschaftlichen Standards verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir erste Informationen zu vielen Themen rund um dein Tier geben. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier beraten dich unsere Tierärzt:innen gerne über die confidu App.


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