Wissenswertes zu Medikamenten für Hund und Katze

Verarzten | Vom 23.04.24

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Wissenswertes zu Medikamenten für Hund und Katze

Titelbild: Roberto Sorin | Unsplash

Arzneimittel für Tiere. Der Einsatz von Arzneimitteln bei Hunden und Katzen ist ein wesentlicher Bestandteil der Tiergesundheit, sei es zur Linderung von Symptomen oder zur Behandlung von Krankheiten. Bei der Versorgung unserer Haustiere ist es jedoch wichtig, genau zu wissen, welche Tierarzneimittel für sie geeignet sind, wo sie erhältlich sind und wie sie verabreicht werden.

Ergänzend zu unserem Tierarznei- und Hausmittellexikon tauchen wir in diesem Artikel tiefer in die Welt der Tierarzneimittel ein und geben einen umfassenden Überblick über alles, was man über die Beschaffung und Anwendung von Arzneimitteln für Haustiere wissen sollte. Außerdem geben wir Beispiele für häufig verwendete Tierarzneimittel.

Sind Medikamente für Tiere verschreibungspflichtig?

Ja, ein Großteil der Tierarzneimittel sind verschreibungspflichtig. Ähnlich wie bei Arzneimitteln für Menschen sind viele Arzneimittel nur in der Tierarztpraxis oder auf ärztliche Verschreibung in der Apotheke erhältlich. Der Grund dafür ist, dass Tierärzt:innen das Tier untersuchen und eine Diagnose stellen müssen, bevor sie Medikamente verschreiben können. So wird sichergestellt, dass die Behandlung wirksam und sicher ist. Verschreibungspflichtige Tierarzneimittel können je nach den Bedürfnissen des Tieres und der Art der Erkrankung in verschiedenen Formen verabreicht werden, z.B. als Tabletten, Injektionen, Flüssigkeiten oder Cremes. Es ist wichtig, dass Tierhaltende die tierärztlichen Anweisungen genau befolgen und keine verschreibungspflichtigen Medikamente ohne ärztliche Verschreibung verabreichen, da dies zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen kann.

Neben verschreibungspflichtigen Tierarzneimitteln gibt es aber auch apothekenpflichtige und freiverkäufliche Tierarzneimittel. Apothekenpflichtige Tierarzneimittel können ohne ärztliche Verschreibung (also rezeptfrei) in der Apotheke erworben werden, bedürfen aber der Beratung durch eine:n Apotheker:in oder Tierärzt:in. Meist handelt es sich um Antiparasitika.

Freiverkäufliche Tierarzneimittel hingegen sind ohne ärztliche Verschreibung erhältlich und können in Tierfachgeschäften, Online-Shops oder manchmal auch in Supermärkten gekauft werden. Diese Produkte dienen in der Regel der allgemeinen Pflege und Vorbeugung, wie zum Beispiel Floh- und Zeckenhalsbänder.

Tierärzt:innen beziehen benötigte Medikamente vor allem aus dem pharmazeutischen Großhandel.

Bild: Freepik | freepik

Woher bekommen Tierärzte Medikamente?

Niedergelassene Tierärztinnen und Tierärzte beziehen ihre Arzneimittel in der Regel aus verschiedenen Quellen. In Deutschland ist es ihnen dann erlaubt, die Arzneimittel in der sogenannten tierärztlichen Hausapotheke zu lagern und bei Bedarf an die Tierhaltenden abzugeben.

Tierärzt:innen beziehen benötigte Arzneimittel u.a. hier:

pharmazeutischer Großhandel: Tierärzt:innen kaufen ihre Medikamente häufig bei spezialisierten pharmazeutischen Großhändlern, die eine große Auswahl an Tierarzneimitteln führen. Diese Großhändler beliefern Tierärzt:innen mit einer breiten Palette von Arzneimitteln, darunter verschreibungspflichtige, apothekenpflichtige und frei verkäufliche Arzneimittel.

Hersteller und pharmazeutische Unternehmen: Tierärzt:innen können auch direkt bei den Herstellern und Pharmaunternehmen einkaufen, die die Arzneimittel produzieren. Diese direkte Beziehung ermöglicht es Tierärzt:innen, auf spezifische Produktinformationen zuzugreifen und gegebenenfalls spezielle Bestellungen für bestimmte Arzneimittel aufzugeben.

tierärztliche Vereinigungen und Organisationen: Einige tierärztliche Verbände und Organisationen bieten ihren Mitgliedern die Möglichkeit, Arzneimittel zu vergünstigten Preisen zu beziehen oder Rabatte bei bestimmten Herstellern zu erhalten.

In einigen Fällen können Tierärzt:innen bestimmte Arzneimittel auch direkt von Apotheken oder anderen Einzelhändlern beziehen, insbesondere wenn es sich um apothekenpflichtige oder freiverkäufliche Arzneimittel handelt.

Wo kann ich Medikamente für Tiere kaufen?

Tierarzneimittel können an verschiedenen Stellen bezogen werden, je nach Art des Arzneimittels, Zulassungsstatus und lokalen Vorschriften:

  • Tierarztpraxis: Die häufigste Bezugsquelle für Tierarzneimittel ist die Tierarztpraxis. Tierärzt:innen können nach einer Untersuchung des Tieres Medikamente verschreiben und diese direkt an die Tierhaltenden abgeben oder Bestellungen für bestimmte Medikamente aufgeben, die nach der Lieferung in der Praxis abgeholt werden können.

  • Apotheken: Es gibt auch stationäre Apotheken, die ein breites Sortiment an Tierarzneimitteln und anderen tiermedizinischen Produkten anbieten. Tierärztliche Rezepte können hier eingelöst werden. Seit 2022 ist der Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Tierarzneimitteln in der EU verboten, daher können Rezepte nicht bei Versandapotheken eingelöst werden.

  • Zoofachgeschäfte: Einige Zoofachgeschäfte führen ein begrenztes Sortiment an Tierarzneimitteln und Pflegeprodukten, insbesondere für den allgemeinen Bedarf wie Floh- und Zeckenmittel. Diese Produkte sind frei verkäuflich und bedürfen keiner tierärztlichen Verschreibung.

Kann man beim Tierarzt Medikamente kaufen?

Ja, Tierärzt:innen dürfen Arzneimittel verschreiben und direkt in ihrer Praxis verkaufen. Die Voraussetzung ist eine vorherige Untersuchung des Tieres und eine Diagnose. Tierärzt:innen haben in der Regel eine Auswahl an verschreibungspflichtigen, apothekenpflichtigen und frei verkäuflichen Arzneimitteln vorrätig, die sie für die Behandlung ihrer Patienten benötigen. Durch den Verkauf von Arzneimitteln in der Praxis können Tierärzt:innen sicherstellen, dass die Tierarzneimittel den erforderlichen Qualitätsstandards entsprechen, und die richtige Dosierung und Anwendung erklären. Dies hat auch den Vorteil, dass Tierbesitzer:innen die Medikamente sofort erhalten können.

Kann man in der Apotheke auch Medikamente für Tiere kaufen?

Ja, in vielen Apotheken können Tierarzneimittel gekauft werden. Für verschreibungspflichtige Tierarzneimittel muss ein tierärztliches Rezept vorgelegt werden, das in der Tierarztpraxis erhältlich ist.

Bitte beachte, dass nicht alle Apotheken Tierarzneimittel führen und dass die Verfügbarkeit von Tierarzneimitteln in Apotheken je nach Land, Region und Apotheke variieren kann. In einigen Fällen müssen Tierbesitzer:innen spezielle Tierapotheken aufsuchen, um eine größere Auswahl an Tierarzneimitteln zu erhalten, insbesondere wenn es sich um verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Wenn du Medikamente für dein Haustier in einer Apotheke kaufen möchtest, ist es ratsam, dich vorher telefonisch zu erkundigen, ob die Apotheke die benötigten Medikamente vorrätig hat oder zeitnah bestellen kann. Vergewissere dich außerdem, dass du die genaue Dosierung und Anwendungsanweisung von deinem/deiner Tierärzt:in erhalten hast, bevor du Medikamente für dein Haustier kaufst und verabreichst.

Kann ein Humanmediziner Medikamente für Tiere kaufen?

Nein, es ist Humanmediziner:innen nicht möglich, Tierarzneimittel zu kaufen oder zu verschreiben. Sie sind auf die Behandlung der Gesundheit von Menschen spezialisiert und verfügen nicht über die erforderliche Berechtigung, Tiere zu behandeln oder Tierarzneimittel zu verschreiben.

Für die Behandlung von Tieren sind Tierärzt:innen zuständig, die eine spezielle Ausbildung in Veterinärmedizin absolviert haben. Sie sind qualifiziert, Diagnosen bei Tieren zu stellen, medizinische Behandlungen durchzuführen und Arzneimittel zu verschreiben, die für die Gesundheit von Tieren geeignet sind. Sie verfügen über umfassende Kenntnisse der Anatomie, Physiologie und Krankheiten der verschiedenen Tierarten und sind daher die erste Anlaufstelle für die medizinische Versorgung von Haus-, Nutz- und anderen Tieren.

Benötigt ein:e Humanmediziner:in Tierarzneimittel für das eigene Haustier, muss er/sie eine Tierarztpraxis aufsuchen und das Tier vorstellen, um die benötigten Arzneimittel zu erhalten.

Vor allem qualifiziertes tiermedizinisches Personal darf Spritzen geben.

Bild: Freepik | freepik

Wer darf einem Tier Spritzen geben?

Die Verabreichung von Injektionen an Tiere sollte grundsätzlich durch qualifiziertes tiermedizinisches Personal mit entsprechender Ausbildung und Erfahrung erfolgen. In den meisten Fällen sind Tierärzt:innen oder Tierarzthelfer:innen für die Verabreichung von Injektionen bei Tieren verantwortlich. Diese Fachkräfte haben eine veterinärmedizinische Ausbildung und sind in der Lage, Injektionen sicher und fachgerecht durchzuführen. Auch Tierheilpraktiner:innen dürfen Spritzen geben, allerdings nur, wenn es sich um freiverkäufliche oder apothekenpflichtige Medikamente handelt.

Tierhaltende sollten normalerweise nicht versuchen, ihren Tieren selbst Injektionen zu verabreichen, es sei denn, sie haben von einem/einer Tierärzt:in spezielle Anweisungen und eine Schulung erhalten. Unsachgemäß durchgeführte Injektionen können zu ernsthaften Komplikationen führen und das Wohlbefinden des Tieres beeinträchtigen.

In bestimmten Situationen, in denen regelmäßige Injektionen erforderlich sind, können Tierärzt:in die Tierhaltenden in der sicheren Verabreichung von Injektionen am eigenen Tier unterweisen. So wird sichergestellt, dass die richtigen Techniken angewandt werden und das Tier nicht gefährdet wird.

Kann man Hunden und Katzen Medikamente für Menschen geben?

Es ist sehr wichtig zu betonen, dass Tierärzt:innen die einzigen qualifizierten Fachleute sind, die Medikamente für Tiere verschreiben dürfen. Die meisten Humanarzneimittel sind für die Anwendung bei Tieren ungeeignet und können für Haustiere gefährlich sein, insbesondere wenn sie in falscher Dosierung verabreicht werden. Einige Humanarzneimittel können bei Hunden und Katzen schwere Nebenwirkungen hervorrufen oder sogar lebensbedrohlich sein.

Es gibt bestimmte Medikamente für Menschen, die auch für Tiere verwendet werden können, allerdings nur nach Umwidmung und Verschreibung durch Tierärzt:innen. Es ist äußerst wichtig, dass Tierbesitzer:innen ihren Haustieren niemals eigenmächtig Medikamente verabreichen, die für Menschen bestimmt sind, ohne vorher ein:e Tierärzt:in konsultiert zu haben.

Sind Hunde in der Apotheke erlaubt?

In den meisten Apotheken ist das Mitbringen von Hunden nicht ausdrücklich verboten, es liegt jedoch im Ermessen der Apotheker:innen oder des Apothekenpersonals, ob Hunde mit in die Apotheke genommen werden dürfen. Einige Apotheken können die Mitnahme von Hunden aus Hygiene- oder Sicherheitsgründen einschränken. Andere Apotheken hingegen akzeptieren Hunde, sofern sie an der Leine geführt werden und sich ruhig verhalten.

Es ist ratsam, sich vor dem Besuch einer Apotheke telefonisch oder online zu erkundigen, ob Hunde mitgenommen werden dürfen. Wenn du deinen Hund mit in die Apotheke nehmen möchtest, solltest du darauf achten, dass er gut erzogen ist und weder andere Kunden noch das Personal stört. Achte auch darauf, dass dein Hund an der Leine geführt wird und unter deiner Kontrolle bleibt, um mögliche Konflikte zu vermeiden.

In die Hausapotheke für Hunde und Katzen gehört u.a. Verbandszeug.

Bild: Gustavo Fring | Pexels

Welche Medikamente für Hund und Katze sollte man Zuhause haben?

Eine kleine Hausapotheke für Hund und Katze ist ratsam, um in Notfällen oder bei plötzlich auftretenden gesundheitlichen Problemen schnell handeln zu können. Was jedoch nicht in eine Hausapotheke gehört, sind verschreibungspflichtige Tierarzneimittel. Diese solltest du deinem Tier nur nach einem Tierarztbesuch und der Verordnung durch eine:n Tierärzt:in geben und nicht auf eigene Initiative. Wenn nach der Behandlung noch Medikamente übrig sind, kannst du diese aufbewahren und beim nächsten Tierarztbesuch wieder mitbringen. Sind sie für die Diagnose passend und noch nicht abgelaufen, kannst du sie nach Anweisung des/der Tierärzt:in für deinen Vierbeiner verwenden.

Diese Mittel und Materialien gehören in eine Hausapotheke für Hunde und Katzen:

  • Wunddesinfektionsmittel: Ein Desinfektionsmittel für Tiere zur Reinigung von Wunden und Verletzungen.

  • Verbandmaterial: Sterile Mullbinden, sterile Kompressen, elastische Binden und Pflasterrollen zum Verbinden von Wunden. Keine Verbandklammern verwenden, Tiere können diese verschlucken.

  • Halskragen: Ein Halskragen, auch Halskrause oder Trichter genannt, ist ein wichtiges Utensil in der Haustierapotheke. Er kann verwendet werden, um das Tier daran zu hindern, Wunden oder Verletzungen zu lecken oder anzuknabbern, was die Heilung behindern könnte. Halskragen gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen, und es ist wichtig, dass der gewählte Halskragen gut passt und dem Tier Komfort bietet, gleichzeitig aber seine Bewegungsfreiheit einschränkt, um Selbstverletzungen zu vermeiden.

  • Augen- und Wundspülung: Sterile Spüllösung bzw. physiologische Kochsalzlösung zur Reinigung von Wunden, Augenreizungen oder Fremdkörpern.

  • Thermometer: Ein digitales Thermometer mit flexibler Spitze zur Messung der Körpertemperatur Ihres Hundes.

  • blutstillendes Pulver: Ein blutstillendes Pulver, das auf kleine Wunden aufgetragen werden kann, um Blutungen zu stoppen.

  • Durchfallmittel: Bei leichtem Durchfall helfen quellende Durchfallmittel wie Dia Tab oder Enterogelan meist als erste Maßnahme. Auch ein kombiniertes Prä- und Probiotikum hilft, die angegriffene Darmflora wieder aufzubauen.

  • Magenschutz: Bei morgendlichem Erbrechen kann aufgekochte Ulmenrinde helfen, den Magen zu beruhigen und die Schleimhaut zu schützen. Sie wird aus Ulmenrindepulver hergestellt.

  • Rehydratationslösung: Eine Elektrolytlösung zur Behandlung von Dehydratation oder Durchfall.

  • Notfallnummer: Eine Liste mit den Kontaktdaten deiner Tierarztpraxis, einer örtlichen Tierklinik oder einer tierärztlichen Notfallnummer.

Es ist wichtig, dass diese Medikamente und Materialien richtig angewendet werden. Eine Anleitung zum Anlegen von Verbänden findest du im Artikel Grundlagen der Wundversorgung für Hund und Katze im Notfall. Informationen zur Dosierung und Anwendung von Mitteln gegen Erbrechen und Durchfall findest du in den Artikeln Erste Maßnahmen bei Erbrechen | Wie kann ich meinem Hund helfen? und Mein Hund hat Durchfall: Wie kann ich schnell helfen? Wenn dein Hund notfallmedizinische Hilfe benötigt, suche sofort eine Tierarztpraxis oder Tierklinik auf.  



Welche Medikamente brauchen Katzen?

Die spezifischen Medikamente, die Katzen benötigen können, hängen von ihren individuellen Gesundheitsbedürfnissen und medizinischen Problemen ab. Einige der am häufigsten benötigten Medikamente für Katzen sind

  • Wurmmittel: Arzneimittel zur Vorbeugung oder Behandlung von Wurmbefall bei Katzen.

  • Floh- und Zeckenmittel: Mittel zur Vorbeugung und Behandlung von Floh- und Zeckenbefall bei Katzen.

  • Impfstoffe: Impfstoffe zur Vorbeugung von Krankheiten wie Katzenschnupfen, Katzenseuche und Tollwut.

  • Antibiotika: Arzneimittel zur Behandlung von bakteriellen Infektionen bei Katzen.

  • Analgetika: Schmerzmittel, die von dem/der Tierärzt:in verschrieben werden, um Schmerzen bei Katzen zu lindern, sei es nach einer Operation oder aufgrund einer chronischen Erkrankung.

  • Herzmedikamente: Medikamente zur Behandlung von Herzkrankheiten bei Katzen, z.B. Bluthochdruck oder Herzinsuffizienz.

  • Schilddrüsentabletten: Medikamente zur Behandlung von Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen, z.B. Methimazol.

Es ist wichtig, dass diese Medikamente nur nach tierärztlicher Anweisung und Verschreibung verabreicht werden. Die Selbstmedikation oder die Verwendung von Medikamenten für Menschen kann gefährlich sein und zu schweren Nebenwirkungen oder sogar zum Tod führen. Wenn deine Katze Anzeichen einer Krankheit zeigt oder du dir Sorgen um ihre Gesundheit machst, solltest du eine:n Tierärzt:in konsultieren.

Was ist gut für kranke Hunde?

Die Behandlung eines kranken Hundes hängt von der Art der Erkrankung, der Schwere der Symptome und anderen individuellen Faktoren ab. Jede Krankheit erfordert eine eigene Behandlung, und es ist wichtig, dass du die Anweisungen deines/deiner Tierärzt:in befolgst und bei Zweifeln oder Fragen sofort Hilfe suchst.

Im Folgenden sind einige allgemeine Maßnahmen aufgeführt, die bei kranken Hunden hilfreich sein können:

  • Konsultation eines/einer Tierärzt:in: Bei Anzeichen von Krankheit oder Unwohlsein ist es wichtig, sofort eine:n Tierärzt:in zu konsultieren, sei es über die confidu App, einen Videoanruf oder eine persönliche Vorstellung in einer Praxis. So kann eine genaue Diagnose gestellt und die richtige Behandlung mit den richtigen Medikamenten eingeleitet werden, um die Gesundheit deines Hundes wiederherzustellen.

  • Ruhe und Erholung: Kranke Hunde brauchen ausreichend Ruhe und Erholung, um sich von ihrer Krankheit zu erholen. Sorge für einen ruhigen und bequemen Platz, an dem sich dein Hund ausruhen kann, und vermeide übermäßige körperliche Anstrengung.

  • Flüssigkeitszufuhr: Achte darauf, dass dein Hund ausreichend Wasser zu trinken hat, insbesondere bei Fieber, Durchfall oder Erbrechen.

  • kontrollierte Ernährung: In einigen Fällen kann eine spezielle Diät erforderlich sein, um die Gesundheit des kranken Hundes zu unterstützen. Befolge die tierärztlichen Anweisungen bezüglich der Fütterung und der Art der Nahrung, die deinem Hund gegeben werden soll.

  • Medikamente: Verabreichen Sie alle vom Tierarzt verschriebenen Medikamente nach Anweisung. Achte auf die richtige Dosierung und Häufigkeit und kontrolliere regelmäßig auf Nebenwirkungen.

  • Symptome beobachten: Beobachte die Symptome deines Hundes genau und informiere deine:n Tierärzt:in über jede Veränderung oder Verschlechterung.

  • Liebe und Fürsorge: Schenke deinem Hund zusätzliche Liebe und Fürsorge, damit er sich während der Genesung wohl fühlt. Streichle ihn, sprich beruhigend mit ihm und zeige ihm deine Zuneigung.

Was lindert Schmerzen bei Hunden und Katzen?

Die Schmerzlinderung bei Hunden und Katzen hängt von der Ursache und Schwere der Schmerzen ab. Im Folgenden sind einige Möglichkeiten der Schmerzlinderung aufgeführt, die von Tierärzt:innen empfohlen werden können:

  • Schmerzmittel: Tierärzt:innen können Schmerzmittel verschreiben, um akute oder chronische Schmerzen bei Hunden und Katzen zu lindern. Diese können oral oder als Injektion verabreicht werden und sollten nur nach tierärztlicher Anweisung angewendet werden.

  • entzündungshemmende Medikamente: Entzündungshemmende Medikamente wie NSAIDs (nichtsteroidale Antirheumatika) können Schmerzen lindern, indem sie Entzündungen reduzieren. Diese Medikamente werden häufig zur Behandlung von Arthrose und anderen entzündlichen Erkrankungen eingesetzt.

  • Gewichtskontrolle und Ernährung: Übergewicht belastet die Gelenke von Hunden und Katzen zusätzlich und verstärkt Schmerzen. Eine ausgewogene Ernährung und Gewichtskontrolle können helfen, die Gelenke zu entlasten und Schmerzen zu lindern.

  • weiche Liegeflächen: Bequeme und gut gepolsterte Liegeflächen können dazu beitragen, den Druck auf schmerzende Gelenke zu verringern und Schmerzen bei Hunden und Katzen zu lindern.

  • Physiotherapie: Physiotherapie und Rehabilitationstechniken wie Massage, passive Bewegungstherapie und Hydrotherapie können helfen, Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit von Hunden und Katzen zu verbessern.

  • Akupunktur: Akupunktur ist eine alternative Therapie, die bei einigen Hunden und Katzen zur Schmerzlinderung eingesetzt werden kann. Dabei werden dünne Nadeln in bestimmte Punkte des Körpers gestochen, um den Energiefluss anzuregen und Schmerzen zu lindern.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Schmerzlinderung bei Tieren immer unter tierärztlicher Aufsicht erfolgen sollte. Die Selbstmedikation oder die Verwendung von Humanarzneimitteln kann gefährlich sein und sollte vermieden werden. Wenn dein Hund oder deine Katze Anzeichen von Schmerzen zeigt, konsultiere sofort eine:n Tierärzt:in, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu erhalten.

Nach Operationen ist der Einsatz von Schmerzmitteln wichtig.

Bild: 13228026 | Pixabay

Was für Schmerzmittel kann ich meinem Hund oder meiner Katze geben?

Die Verabreichung von Schmerzmitteln an Ihren Hund oder Ihre Katze sollte immer unter tierärztlicher Aufsicht erfolgen. Tierärzt:innen können je nach Art der Schmerzen, dem Gesundheitszustand des Tieres und anderen individuellen Faktoren die richtigen Schmerzmittel verschreiben. Zu den verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln für Hunde und Katzen gehören unter anderem:

  • Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR bzw. NSAID): NSAIDs wie Meloxicam (z.B. Metacam) oder Carprofen (z.B. Rimadyl, nur für Hunde!) werden häufig zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen bei Hunden und Katzen eingesetzt. Sie können bei Bedarf oral verabreicht werden und helfen, Schmerzen bei Arthrose, Verletzungen oder postoperativen Beschwerden zu lindern.

  • Opioide: Opioide wie Tramadol können in einigen Fällen zur Schmerzlinderung bei Hunden und Katzen eingesetzt werden, insbesondere bei starken oder chronischen Schmerzen. Sie werden in der Regel als Teil eines umfassenden Schmerzmanagementplans verschrieben und erfordern eine genaue Dosierung und Überwachung durch den/die Tierärzt:in.

  • Lokalanästhetika: Lokalanästhetika wie Lidocain können zur lokalen Schmerzlinderung bei chirurgischen Eingriffen oder anderen schmerzhaften Verfahren eingesetzt werden. Sie werden in der Regel während der tierärztlichen Behandlung verabreicht.

  • zusätzliche Schmerzmittel: Neben den oben genannten Medikamenten kann der Tierarzt auch andere Medikamente oder Therapien zur Schmerzlinderung empfehlen, z.B. Muskelrelaxantien, oder alternative Therapien wie Akupunktur oder Physiotherapie.

Es ist sehr wichtig, dass du deinem Hund oder deiner Katze niemals Schmerzmittel für Menschen verabreichst. Die Verwendung von Medikamenten für Menschen kann gefährlich sein und schwere Nebenwirkungen haben. Weitere Schmerzmittel für Hunde und Katzen findest du im confidu Tierarzeimittel- und Hausmittellexikon.

Kann ich meiner Katze oder meinem Hund Ibuprofen geben?

Nein, du solltest deiner Katze oder deinem Hund niemals Ibuprofen oder andere nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) geben, die für Menschen bestimmt sind. Ibuprofen und andere NSAIDs können bei Hunden und Katzen schwere und lebensbedrohliche Nebenwirkungen hervorrufen, darunter Magen-Darm-Blutungen, Nierenversagen, Leberschäden und sogar den Tod.

Hunde und besonders Katzen haben eine empfindliche Stoffwechselreaktion auf viele Medikamente, die für Menschen unbedenklich sind, und vertragen nicht dieselben Medikamente wie wir. Schon eine kleine Dosis Ibuprofen kann bei Hunden und Katzen schwere gesundheitliche Schäden verursachen.

Wenn dein Tier Schmerzen hat oder Anzeichen von Unwohlsein zeigt, solltest du sofort eine:n Tierärzt:in konsultieren. Er/sie kann die richtigen Schmerzmittel verschreiben, die für das Tier unbedenklich sind und seine Schmerzen wirksam lindern, ohne es zu gefährden.

Was ist entzündungshemmend für Hunde und Katzen?

Es gibt verschiedene entzündungshemmende Medikamente, die von Tierärzt:innen für Hunde und Katzen verschrieben werden können. Einige der am häufigsten verwendeten entzündungshemmenden Medikamente für Hunde und Katzen gehören zur Gruppe der nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamente (NSAID bzw. NSAR). Diese Medikamente können Schmerzen lindern und Entzündungen reduzieren, die bei Erkrankungen wie Arthrose, Verletzungen oder postoperativen Beschwerden auftreten können.

Einige der NSAIDs, die für Hunde verschrieben werden können, sind Carprofen (z.B. Rimadyl), Meloxicam (z.B. Metacam), Firocoxib (z.B. Previcox), Cimicoxib (z.B. Cimalgex) oder Robenacoxib (z.B. Onsior).

Bei Katzen sind die NSAIDs begrenzter und werden normalerweise mit Vorsicht eingesetzt. Tierärzt:innen können Meloxicam (z.B. Metacam) oder Robenacoxib (z.B. Onsior) für Katzen verschreiben, aber es sollte genau nach den tierärztlichen Anweisungen eingenommen werden, da Katzen empfindlicher auf die Nebenwirkungen von NSAIDs reagieren können.

Tierärzt:innen können auch andere entzündungshemmende Medikamente verschreiben, z.B. Glukokortikoide (wie Prednison) oder andere spezifische Medikamente, die je nach den individuellen Bedürfnissen des Tieres verschrieben werden.

Es ist wichtig zu betonen, dass du deinem Haustier niemals entzündungshemmende Medikamente für Menschen geben sollten, es sei denn, sie wurden ausdrücklich von einem/einer Tierärzt:in verschrieben und genehmigt. Selbstmedikation kann gefährlich sein und zu schweren Nebenwirkungen führen.

Was Hunden geben, wenn ihnen schlecht ist?

Wenn deinem Hund übel ist oder er Anzeichen von Magen-Darm-Problemen zeigt, ist es wichtig, dass du ihm Ruhe gönnst und ihm Zeit gibst, sich zu erholen. Hier einige Tipps, wie du deinem Hund bei Übelkeit helfen kannst:

  • Fasten: Gib deinem Hund 12 bis 24 Stunden nach dem Erbrechen kein Futter, damit sich sein Magen beruhigen kann. Wasser sollte jedoch weiterhin zur Verfügung stehen, um eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu gewährleisten.

  • Ulmenrinde: Ulmenrinde ist ein altbewährtes Hausmittel, das von den meisten Hunden gerne gefressen wird. Es kann auch während der Fastenzeit gefüttert werden, ist als Pulver in der Apotheke oder im Internet erhältlich und muss mit Wasser aufgekocht werden. Der Brei wird zwei- bis dreimal täglich in kleinen Mengen verabreicht und legt sich wie ein Schutzfilm auf die Schleimhäute. Außerdem bindet er einen Teil der Magensäure, die die Schleimhaut reizt.

  • Schonkost: Nach der kurzen Fastenzeit kann der Hund mit kleinen, leicht verdaulichen Mahlzeiten gefüttert werden. Gekochtes Hühnchen und Reis werden von Hunden mit Magen-Darm-Problemen oft gut vertragen.

  • Probiotika: Probiotika können helfen, die Darmflora deines Hundes wieder ins Gleichgewicht zu bringen und Magen-Darm-Beschwerden zu lindern. Spezielle probiotische Präparate für Hunde sind in vielen Tierfachgeschäften oder online erhältlich.

Wenn die Symptome Ihres Hundes schwerwiegend sind, anhalten oder sich verschlimmern, solltest du umgehend eine Tierarztpraxis aufsuchen. Der/die Tierärzt:in kann eine genaue Diagnose stellen und eine Behandlung empfehlen, die auf die Ursache der Übelkeit des Hundes abgestimmt ist.

Für Hunde und Katzen sollten nur Desinfektionsmittel für Tiere verwendet werden.

Bild: Gustavo Fring | Pexels

Kann man normales Desinfektionsmittel für Hunde und Katzen benutzen?

Es wird nicht empfohlen, normale Desinfektionsmittel, die für die Reinigung von Oberflächen oder Wunden bei Menschen bestimmt sind, direkt bei Hunden und Katzen anzuwenden. Die Haut von Tieren ist anders als die von Menschen und kann empfindlicher auf bestimmte Chemikalien reagieren. Einige Inhaltsstoffe handelsüblicher Desinfektionsmittel können bei Hunden und Katzen Hautreizungen oder allergische Reaktionen hervorrufen.

Wenn du die Haut oder Wunden deines Tieres säubern musst, solltest du ein spezielles Desinfektionsmittel verwenden, das für die Anwendung bei Tieren entwickelt wurde und für die Haut deines Hundes unbedenklich ist. Veterinärprodukte wie chlorhexidin- oder povidonjodhaltige Lösungen werden häufig für die Wundreinigung bei Hunden und Katzen empfohlen.

Welche Salbe auf offene Wunden beim Hund?

Bei offenen Wunden bei Hunden kann eine Salbe zu einer besseren Wundheilung beitragen und das Infektionsrisiko verringern. Es gibt verschiedene antibakterielle Salben für Hunde zur Behandlung von Verbrennungen, Hautgeschwüren und offenen Wunden. Komponenten wie Povidon-Jod, Polyhexanid oder kolloidales Silber können Infektionen vorbeugen und die Wundheilung fördern. Salben mit Calendula (Ringelblume) haben entzündungshemmende und beruhigende Eigenschaften, die bei der Behandlung von Hautirritationen und kleineren Wunden helfen können. Auch Produkte, die Manuka-Honig enthalten, können die Wundheilung fördern und Infektionen bekämpfen. Manuka-Honig hat natürliche antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften. Er kann auch dazu beitragen, die Feuchtigkeit in der Wunde zu halten und die Bildung neuen Gewebes zu fördern.

Bevor du eine Salbe auf eine offene Wunde deines Hundes aufträgst, ist es wichtig, die Wunde gründlich zu reinigen und zu desinfizieren. Trage die Salbe nach den Anweisungen des Herstellers auf und achte darauf, dass der Hund die Salbe nicht ablecken kann. Wenn die Wunde des Hundes groß oder tief ist oder Anzeichen einer Infektion wie starke Rötung, Schwellung oder Eiterbildung aufweist, suche sofort tierärztliche Hilfe auf.

Fazit

Insgesamt ist es wichtig, Medikamente für Hunde und Katzen mit Vorsicht und nur nach tierärztlicher Anweisung zu verwenden. Viele Medikamente für Hunde und Katzen sind verschreibungspflichtig und dürfen nur von einem Tierarzt oder einer Tierärztin verschrieben und verabreicht werden. Selbstmedikation oder die Verwendung von Medikamenten für Menschen kann gefährlich sein und schwere Nebenwirkungen verursachen.

Es ist wichtig, die Sicherheit und Dosierung von Medikamenten für Haustiere zu beachten. Jedes Medikament hat spezifische Dosierungsrichtlinien und mögliche Nebenwirkungen, daher ist es wichtig, die Anweisungen des/der Tierärzt:in genau zu befolgen.

Es kann hilfreich sein, eine Hausapotheke für deinen Hund oder deine Katze zu haben. Dies kann bei der Erstversorgung kleinerer Verletzungen oder plötzlich auftretender gesundheitlicher Probleme helfen, sollte aber nicht die tierärztliche Versorgung ersetzen.


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellem wissenschaftlichen Standard verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir Erstinformationen zu vielen Themen rund um dein Tier liefern. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier, beraten unsere Tierärzt:innen dich gern über die confidu App.


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