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Inkontinenz bei der Katze. Inkontinenz bei Katzen ist ein Thema, das viele Katzenbesitzer:innen überrascht. Während man Inkontinenz eher bei Hunden oder älteren Tieren vermutet, kann auch die Katze plötzlich Probleme haben, den Urin zu halten. Die Ursachen für Inkontinenz sind vielfältig und reichen von Blasenentzündungen über neurologische Störungen bis hin zu altersbedingten Veränderungen.
Wenn die Katze plötzlich außerhalb der Katzentoilette uriniert oder sogar Urinspuren hinterlässt, ist das für die Besitzer:innen oft belastend. In diesem Artikel zeigen wir, wie du damit umgehen kannst, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie du deiner Katze den Alltag erleichtern kannst.
Was ist Inkontinenz bei Katzen?
Inkontinenz bei Katzen ist der unfreiwillige Verlust der Kontrolle über die Blase oder den Darm, was bedeutet, dass die Katze Urin oder Kot unkontrolliert abgibt. Dies kann gelegentlich oder kontinuierlich auftreten und führt häufig dazu, dass die Katze Urin oder Kot außerhalb der Katzentoilette verliert oder beim Liegen und Schlafen Rückstände hinterlässt. Neben der Harninkontinenz gibt es auch die Kotinkontinenz, bei der die Katze unwillkürlich Kot absetzt, was meist mit ähnlichen gesundheitlichen Problemen zusammenhängt.
Beide Formen der Inkontinenz sind Symptome verschiedener zugrundeliegender Ursachen wie Fehlbildungen, neurologische Störungen, altersbedingte Schließmuskelschwäche, Demenz oder Verletzungen. Eine tierärztliche Untersuchung ist unerlässlich, um die genaue Ursache festzustellen und die bestmögliche Behandlung zu finden.
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Mit welchen Problemen wird Inkontinenz oft verwechselt?
Echte Inkontinenz tritt bei Katzen eher selten auf und wird oft mit verschiedenen anderen Problemen verwechselt, da die Symptome ähnlich erscheinen können:
Harnwegsentzündung
Bei einer Harnwegsentzündung verspürt die Katze häufigen Harndrang, verbunden mit Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen. Da dies unangenehm ist, setzt sie häufig kleine Mengen Urin ab, manchmal auch außerhalb der Katzentoilette. Der Urin kann Blutspuren enthalten, was bei Inkontinenz normalerweise nicht der Fall ist. Eine Harnwegsentzündung kann verschiedene Abschnitte des Harntraktes betreffen und wird daher als FLUTD (“Feline Lower Urinary Tract Disease” = untere Harnwegserkrankung bei Katzen) bezeichnet. Eine Blasenentzündung wird Zystitis genannt. Sie kann bei Katzen durch Stress, Harnkristalle oder Bakterien ausgelöst werden. Findet man keine Ursache, wird sie als idiopathische Harnwegsentzündung bezeichnet.
Zur weiteren Abklärung sollte eine Urinuntersuchung auf Entzündungszellen, Bakterien oder Harnkristalle durchgeführt werden. Je nach Befund sind weitere Untersuchungen wie Röntgen oder Ultraschall notwendig. Nach der Diagnose beginnt sofort die Behandlung mit Schmerzmitteln und gegebenenfalls Antibiotika, um Folgen wie eine chronische Entzündung oder einen lebensbedrohlichen Verschluss der Harnwege zu vermeiden. Bei Harnkristallen sollte zur langfristigen Behandlung immer auch eine Futterumstellung erfolgen und übergewichtige Katzen sollten abnehmen.
Unsauberkeit
Unsauberkeit bei Katzen ist in der Regel verhaltensbedingt und unterscheidet sich von Inkontinenz dadurch, dass die Katze absichtlich an bestimmten Stellen uriniert oder kotet, anstatt dies unwillkürlich zu tun. Stress ist ein häufiger Auslöser: Veränderungen im Haushalt wie ein neuer Mitbewohner oder ein Umzug können dazu führen, dass die Katze ihr Revier markiert oder die Katzentoilette nicht mehr benutzt. Auch unangenehme Toilettensituationen wie eine nicht gereinigte, zu kleine oder ungeschützte Katzentoilette tragen dazu bei. Manche Katzen meiden die Toilette, wenn sie negative Erfahrungen damit verbinden, wie z.B. schmerzhafte Harnwegsinfekte oder laute Geräusche in der Nähe. Dies kann auch durch Konkurrenz mit anderen Katzen, die dieselbe Toilette benutzen, ausgelöst werden. Die gute Nachricht: Mit gezielten Maßnahmen kannst du stressbedingte Inkontinenz wieder in den Griff bekommen. Dazu ist es wichtig, herauszufinden, was deine Katze stresst.
Obstruktion der Harnwege
Kristalle oder Steine in der Harnblase und den Harnwegen können zu einem teilweisen oder vollständigen Verschluss der Harnwege führen. Dies ist ein ernstes Problem bei Katzen, insbesondere bei Katern. Die Katze hat einen verstärkten Harndrang und kann Schwierigkeiten haben, den Urin durch die verengten Harnwege zu entleeren. Dies führt zu häufigem, schmerzhaftem Urinieren mit kleinen Tropfen oder sogar zu unkontrolliertem Urinverlust. Häufige Ursachen für Harnsteine sind ein hoher Mineralstoffgehalt im Futter, eine geringe Wasseraufnahme und eine genetische Veranlagung. Im Gegensatz zur Inkontinenz sind Katzen bei einer Harnwegsobstruktion sichtlich unruhig und zeigen Anzeichen von Schmerzen, da der Harnabfluss mechanisch blockiert ist. Eine Harnwegsobstruktion ist ein medizinischer Notfall und sollte so schnell wie möglich behoben werden, da es sonst zu lebensbedrohlichen Nierenschäden kommen kann.
Durchfallerkrankungen
Durchfall, der oft durch Verdauungsprobleme, Parasiten oder Futterunverträglichkeiten verursacht wird, kann zu plötzlichem, unkontrolliertem Kotabsatz führen. Katzen mit Durchfall haben oft einen starken, unaufschiebbaren Drang und schaffen es manchmal nicht rechtzeitig zur Toilette. Neben dem Kotverlust zeigen sie häufig Anzeichen von Bauchschmerzen, Dehydrierung und Gewichtsverlust, wenn die Krankheit länger andauert. Durchfallerkrankungen unterscheiden sich von echter Stuhlinkontinenz dadurch, dass die Ausscheidung unkontrolliert, aber nicht dauerhaft ist. Die Ursachen reichen von viralen oder bakteriellen Infektionen bis hin zu chronischen Erkrankungen wie entzündlichen Darmerkrankungen und erfordern häufig gezielte Untersuchungen, um die Ursache herauszufinden.
Markierverhalten
Vor allem unkastrierte Kater, aber auch kastrierte Tiere unter starkem Stress, markieren ihr Revier mit kleinen Mengen Urin an senkrechten Flächen. Durch das gezielte Besprühen wichtiger Stellen will der Kater seine Anwesenheit und Dominanz signalisieren. Dieses Verhalten kann durch neue Gerüche, Veränderungen in der Wohnung oder das Auftauchen neuer Tiere oder Menschen verstärkt werden. Katzen zeigen dieses Verhalten vor allem in Haushalten mit mehreren Tieren, da es ihnen Sicherheit vermittelt. Der Unterschied zur Inkontinenz besteht darin, dass es sich um ein willentliches Verhalten handelt, das gezielt an markanten Stellen auftritt und nicht um einen unkontrollierten Urinverlust.
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Ursachen der Inkontinenz: Warum verliert meine Katze Urin?
Es gibt verschiedene Ursachen für die Inkontinenz bei Katzen. Sie erfordern eine genaue tierärztliche Untersuchung, die mit Hilfe von Urinanalysen, Bluttests und bildgebenden Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen eine gezielte Diagnose ermöglicht. Die häufigsten Ursachen für Inkontinenz bei Katzen sind:
Altersbedingte Schwäche des Blasenschließmuskels
Bei älteren Katzen kann es zu einer Schwäche der Blasenmuskulatur und des Schließmuskels kommen, was zu einer verminderten Kontrolle über die Blase führt. Altersbedingte Veränderungen der Nerven verstärken dieses Problem. Altersbedingte Inkontinenz tritt häufig aufgrund eines geschwächten Schließmuskels auf, der es erschwert, den Urin vollständig zurückzuhalten. Die Folge ist ein unwillkürlicher Harnverlust, vor allem im Liegen oder Schlafen. Zur Unterstützung der Muskulatur können tierärztlich verordnete Medikamente eingesetzt werden, die die Blasenmuskulatur stärken oder den Schließmuskel stimulieren. In schwereren Fällen kann auch eine Hormontherapie in Betracht gezogen werden, um die Harnkontrolle zu verbessern.
Nervenschäden
Nervenschäden, z.B. nach Unfällen oder Operationen, können die Kontrolle über die Blase oder den Afterschließmuskel beeinträchtigen, sodass die Katze unwillkürlich Urin oder Kot verliert. Solche Schäden treten auch bei Bandscheibenvorfällen, degenerativen Erkrankungen des Rückenmarks (Myelopathien) oder anderen Wirbelsäulenproblemen auf.
Katzen mit neurologisch bedingter Inkontinenz zeigen häufig eine Reihe weiterer Symptome, wie z.B. mangelnde Kontrolle über die Hinterbeine oder unsichere Bewegungen. Die Hinterbeine der Katze können auch vollständig gelähmt sein und hinterhergezogen werden. Die Behandlung hängt von der Ursache der Nervenstörung ab und kann eine Kombination aus Physiotherapie, Schmerztherapie und speziellen Medikamenten zur Unterstützung der Nervenfunktion umfassen.
Angeborene Fehlbildungen
Es ist normal, dass Kätzchen nicht sofort stubenrein sind. In der Regel gewöhnen sie sich aber sehr schnell an die Benutzung der Katzentoilette. Ist ein Tier jedoch auch nach Monaten noch inkontinent, kann eine angeborene Fehlbildung, wie z.B. ein ektoper Ureter (Harnleiter, der nicht in die Blase mündet) oder eine fehlgebildete Blase, die Ursache sein. Diese Fehlbildungen sind oft genetisch bedingt und treten bereits in jungen Jahren auf. In vielen Fällen hilft nur ein chirurgischer Eingriff zur Korrektur der Fehlbildung.
Demenz
Ältere Katzen können kognitive Störungen entwickeln, die ihre Wahrnehmung und Kontrolle der Blasen- und Darmfunktion beeinträchtigen. Eine solche Demenz führt zu Orientierungslosigkeit und kann auch die Wahrnehmung des Harn- oder Kotdrangs beeinträchtigen. Die Katze kann z.B. nicht mehr erkennen, wann und wo sie urinieren muss.
Weitere Symptome der Demenz bei Katzen, die auch als Feline kognitive Dysfunktion (FCD) bezeichnet wird, sind ein verändertes Schlafverhalten (unruhiger Schlaf oder veränderter Schlafrhythmus), Verlust des Interesses an Spiel und Interaktion, exzessives Miauen (besonders nachts), Verhaltensänderungen wie Aggressivität, Ängstlichkeit oder übermäßige Anhänglichkeit und eine Beeinträchtigung der räumlichen Wahrnehmung, die zu Stürzen oder anderen Verletzungen führen kann.
Hormonmangel
Bei kastrierten weiblichen Katzen kann ein Östrogenmangel den Blasenschließmuskel schwächen, was aber wesentlich seltener vorkommt als etwa bei kastrierten Hündinnen. Östrogen trägt zur Spannkraft des Muskels bei, ein Mangel kann daher Inkontinenz auslösen. Eine Hormonbehandlung kann hier unterstützend wirken.
Werden alte Katzen inkontinent?
Nein, ältere Katzen werden nicht unbedingt inkontinent, aber das Risiko für Inkontinenz steigt mit zunehmendem Alter, da die körperliche und geistige Fitness nachlässt. Diese sind jedoch sehr wichtig für eine kontrollierte Ausscheidung von Urin und Stuhl. Es hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem dem Gesundheitszustand, der genetischen Veranlagung, der Lebensweise und Pflege und der kognitiven Gesundheit. Es ist wichtig, auf Veränderungen im Verhalten oder in der Blasenfunktion einer älteren Katze zu achten und gegebenenfalls eine Tierarztpraxis aufzusuchen, um mögliche Ursachen abzuklären und zu behandeln.
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Symptome der Inkontinenz bei Katzen
Die Symptome der Inkontinenz bei Katzen können sich sowohl auf Harninkontinenz als auch auf Kotinkontinenz beziehen. Im Folgenden sind die häufigsten Anzeichen für beide Formen aufgeführt.
Symptome der Harninkontinenz
Urinverlust: Katzen mit Inkontinenz verlieren unwillkürlich Urin, was zu nassen Stellen in der Umgebung führen kann. Dies kann beim Schlafen oder Spielen passieren.
häufiges Urinieren: Betroffene Katzen können häufig versuchen, ihre Blase zu entleeren, wobei oft nur kleine Mengen Urin abgegeben werden. Dies kann auf eine Reizblase oder Harnwegsprobleme hindeuten.
Anzeichen von Unwohlsein: Katzen können unruhig wirken, sich lecken oder wiederholt an ihren Genitalien schnüffeln. Sie können auch versuchen, sich an einer anderen Stelle zu erleichtern.
Geruchsbildung: Durch den unkontrollierten Urinverlust kann es in der Umgebung der Katze zu unangenehmen Gerüchen durch Urin und Kot kommen.
Verhaltensänderungen: Inkontinente Katzen können sich aus ihrer gewohnten Umgebung zurückziehen oder weniger aktiv werden, insbesondere wenn sie sich unwohl fühlen oder Angst haben, die Kontrolle zu verlieren.
Wunden oder Hautreizungen: Bei chronischem Urinverlust kann die Haut im Genitalbereich gereizt oder verletzt werden, was zu Entzündungen oder Wunden führen kann.
Symptome der Kotinkontinenz
unwillkürliches Absetzen von Kot: Katzen mit Kotinkontinenz haben Schwierigkeiten, ihren Kot zu halten, was zu unerwarteten "Unfällen" im Haus führt.
häufige Versuche, Kot abzusetzen: Betroffene Katzen zeigen oft Anzeichen, dass sie häufig versuchen, Kot abzusetzen, manchmal erfolglos oder nur in kleinen Mengen.
verschmutzte Hinterbeine: Kotinkontinenz kann zu verschmutzten Hinterbeinen führen, was sowohl unangenehm als auch ungesund ist. Dies erfordert oft zusätzliche Pflege und Reinigung.
Verhaltensänderungen: Katzen, die an Kotinkontinenz leiden, können sich aus Unwohlsein oder Scham zurückziehen und weniger aktiv werden. Sie können auch versuchen, abgelegene Orte aufzusuchen, um ihren Kot abzusetzen.
Reizungen und Infektionen: Der ständige Kontakt mit Kot kann zu Hautreizungen oder Infektionen im Analbereich führen, die zusätzliche Beschwerden verursachen können.
Wenn eine Katze diese Symptome zeigt, ist es wichtig, eine Tierarztpraxis aufzusuchen, um die Ursachen abzuklären und geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung kann dazu beitragen, das Wohlbefinden der Katze zu verbessern und weitere gesundheitliche Komplikationen zu vermeiden.
Mit einer Ultraschalluntersuchung können die Harnwege beurteilt werden.
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Wie wird Inkontinenz bei Katzen behandelt?
Wenn deine Katze inkontinent ist, ist der erste und wichtigste Schritt, eine Tierarztpraxis aufzusuchen. Eine gründliche Untersuchung ist notwendig, um die Ursache der Inkontinenz festzustellen. Der/die Tierärzt:in kann Bluttests, Urinanalysen oder bildgebende Verfahren durchführen, um zugrundeliegende Gesundheitsprobleme auszuschließen oder zu identifizieren.
Sobald die Ursache festgestellt ist, können geeignete Behandlungsmöglichkeiten vorgeschlagen werden. Je nach Ursache der Inkontinenz können dies Medikamente, eine spezielle Diät oder andere therapeutische Maßnahmen sein. Nach Unfällen oder bei Fehlbildungen können Operationen notwendig sein, um die Schäden zu beheben. Die Nerven erholen sich jedoch nicht immer, und je nach Defekt kann eine dauerhafte Inkontinenz von Harn und Kot zurückbleiben. Auch bei dementen Tieren kann die Inkontinenz bis zum Lebensende bestehen bleiben. In diesem Fall ist ein hygienischer Umgang wichtig, um weitere gesundheitliche Probleme zu vermeiden und natürlich auch die Wohnungseinrichtung zu schonen.
Was tun, wenn die Katze inkontinent ist?
Der Umgang mit einem inkontinenten Tier ist nicht einfach und kann eine große Herausforderung darstellen. Aber mit etwas Geduld und den richtigen Hilfsmitteln kannst du deiner Katze die Unterstützung geben, die sie braucht, um ihre Lebensqualität trotz Inkontinenz zu erhalten. Mit diesen Schritten kannst du deiner inkontinenten Katze helfen:
Umgebung anpassen: Gestalte das Zuhause deiner Katze “inkontinenzfreundlich”. Achte darauf, dass die Katzentoilette leicht zugänglich ist und regelmäßig gereinigt wird. Es kann notwendig sein, mehrere Toiletten an verschiedenen Orten aufzustellen, besonders wenn deine Katze Schwierigkeiten hat, sich zu bewegen.
Hygiene aufrechterhalten: Halte die Katze und ihre Umgebung sauber. Verwende spezielle Reinigungslösungen für Haustiere, um Gerüche zu neutralisieren. Pflege das Fell regelmäßig, um Hautreizungen durch Urin oder Kot zu vermeiden.
Schutzmaßnahmen ergreifen: Um Möbel und Böden vor Verunreinigungen zu schützen, können wasserdichte Unterlagen oder spezielle Schutzmatten hilfreich sein. Es gibt auch spezielle Katzenwindeln oder -hosen, die bei Inkontinenz hilfreich sein können.
Verhalten beobachten: Beobachte das Verhalten deiner Katze aufmerksam. Verhaltensänderungen können Hinweise auf zugrunde liegende Probleme oder Fortschritte bei der Behandlung geben.
Stress minimieren: Stress kann Inkontinenz verstärken. Sorge für eine ruhige und sichere Umgebung, die deiner Katze Stabilität bietet. Vermeide plötzliche Veränderungen in ihrer Umgebung.
alternative Therapien in Erwägung ziehen: In einigen Fällen können alternative Therapien wie Akupunktur oder Physiotherapie in Kombination mit einer konventionellen Behandlung hilfreich sein, um die Lebensqualität der Katze zu verbessern.
Können Katzen mit Inkontinenz leben?
Ja, inkontinente Katzen können in der Regel ein glückliches und erfülltes Leben führen. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass Inkontinenz eine Herausforderung ist und dass man seinen Lebensstil anpassen muss.
Gelähmte und daher inkontinente Katze mit Katzenwindel
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Diagnose Inkontinenz – was nun?
Die Behandlung von Inkontinenz unterscheidet sich je nach Ursache. Nach Unfällen oder bei Fehlbildungen können Operationen nötig sein, um die Schäden zu beheben. Nicht immer jedoch erholen sich die Nerven und es kann bei einer dauerhaften Inkontinenz von Harn und auch Kot bleiben, je nach Defekt. Und auch bei dementen Tieren wird die Inkontinenz wahrscheinlich bis zum Lebensende bestehen bleiben. Dann ist es wichtig, hygienisch damit umzugehen, damit sich keine weiteren gesundheitlichen Probleme daraus entwickeln und natürlich auch die Wohnungseinrichtung zu schonen.
Katzenwindeln helfen
Um die Ausscheidungen aufzufangen, kann man einer inkontinenten Katze spezielle Windeln ummachen. Es ist wichtig, die Windeln regelmäßig zu wechseln, damit die Katze keine Entzündungen bekommt oder wund wird. Katzenurin ist besonders reizend und kann die Haut schädigen. Kontrolliere daher regelmäßig, ob die Windel gefüllt ist oder unangenehm riecht und wechsle sie gegebenenfalls.
Im Handel sind für Katzen Wegwerfwindeln und auch waschbare Windeln erhältlich. Achte beim Kauf darauf, die passende Größe für deine Katze auszuwählen. Wenn du sie ummachst, sollte die Windel nicht zu locker sitzen, aber auch nicht einschneiden.
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