Fliegenpilz
Giftig für: Katzen, Hunde, andere Säugetiere
Kategorie: sehr stark giftig
Der Fliegenpilz (Amanita muscaria) mit seinem unverwechselbaren Aussehen ist einer der bekanntesten und zugleich gefährlichsten Pilze für Hunde und Katzen. In vielen Kulturen gilt er als Symbol für Glück und Freude, für unsere Vierbeiner kann er jedoch tödlich enden.
Der Fliegenpilz enthält giftige Substanzen enthält, vor allem Ibotensäure und Muscarin. Diese Stoffe wirken auf das zentrale Nervensystem und können beim Verzehr zu schweren Vergiftungserscheinungen führen. Symptome sind Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Halluzinationen, Krämpfe und Verwirrtheit. In höheren Dosen kann der Verzehr lebensbedrohlich sein und zu Atemlähmung führen.
Bild: adege | Pixabay
Aussehen:
Der Fliegenpilz ist einer der bekanntesten Pilze und durch sein auffälliges Aussehen leicht zu erkennen. Sein Hut ist leuchtend rot bis orangerot und mit zahlreichen weißen, warzenartigen Flecken bedeckt. Der Hut kann einen Durchmesser von 8 bis 20 cm erreichen und ist anfangs kugelförmig, später abgeflacht.
Die Lamellen unter dem Hut sind weiß und stehen dicht beieinander. Der Stiel des Fliegenpilzes ist weiß und kann eine Länge von 5 bis 20 cm erreichen, mit einer charakteristischen weißen Manschette (Ring) und einer knolligen Basis, die oft von weißen Flocken oder einer scheidenartigen Hülle (Volva) umgeben ist. Der Pilz verströmt einen unangenehmen, erdigen Geruch und schmeckt sehr bitter.
Vorkommen:
Der Fliegenpilz ist in Europa und Asien heimisch und kommt in Wäldern, Parks und Gärten vor. Er bevorzugt feuchte und nährstoffreiche Böden und wächst meist in der Nähe von Laubbäumen, insbesondere von Birken, Buchen und Eichen.
Sind Fliegenpilze für Hunde und Katzen giftig?
Ja, der Fliegenpilz ist für beide Tierarten giftig. Er enthält die psychoaktiven und neurotoxischen Substanzen Ibotensäure und Muscimol.
Werden Fliegenpilze von Tieren gefressen?
Ja, es gibt Berichte und Beobachtungen, dass bestimmte Wildtiere Fliegenpilze fressen. Am bekanntesten sind Rentiere bzw. Karibus, bei denen vermutet wird, dass sie die Pilze aufgrund ihrer psychoaktiven Wirkung oder zur Selbstmedikation (z.B. gegen Parasiten) konsumieren.
Auch Eichhörnchen wurden dabei beobachtet, wie sie an Fliegenpilzen knabbern oder sie zum Trocknen aufhängen. Durch die Trocknung kann sich die Toxizität der Ibotensäure verändern, indem sie in Muscimol umgewandelt wird. Dies macht den Pilz jedoch nicht ungiftig. Auch Schnecken und einige Insekten scheinen weniger empfindlich zu sein.
Wichtig: Nur weil einige Wildtiere die Pilze fressen, bedeutet das nicht, dass sie für Haustiere wie Hunde und Katzen ungefährlich sind oder die Wildtiere sie ohne negative Effekte „vertragen”. Der Stoffwechsel und die Toleranz können sehr unterschiedlich sein. Für Hunde und Katzen bleibt der Fliegenpilz giftig.
Die im Fliegenpilz enthaltenen Ibotensäuren und das Muscarin wirken als Nervengift. Durch Trocknen oder Kochen des Pilzes wird die Wirkung bis zu 6-fach verstärkt.
Jede Aufnahme gilt als kritisch, auch kleine Mengen.
Die Symptome treten 30 Minuten bis 2 Stunden nach der Aufnahme auf. Die Wirkung hält mehrere Stunden an. Todesfälle sind möglich.
Symptome:
- Teilnahmslosigkeit, Verhaltensänderungen
- Krämpfe, Bewusstlosigkeit
- Speicheln
- Atemnot (pumpende, schnelle Atmung, Hecheln/geöffnetes Maul)
- Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen
- trockene Schleimhäute
- geweitete oder verengte Pupillen
Bleib ruhig! Sichere die Giftquelle und halte dein Tier fern, damit es nicht noch mehr Gift aufnehmen kann.
Suche so schnell wie möglich eine Tierarztpraxis auf, wenn die Aufnahme weniger als 4 Stunden her ist oder starke Symptome auftreten. In der Praxis kann die Giftaufnahme durch induziertes Erbrechen oder eine Magenspülung verringert werden. Außerdem wird dein Tier stabilisiert und mit Medikamenten versorgt, um die Vergiftung durchzustehen.